Presseschau | 26.02.2009

Evolutionstag, Höhlengraffiti und fette Dinos

Jesus versus Darwin

Die ersten Reaktionen und Wutanfälle, die unser Evolutionstag ausgelöst hat, kann man nun kommentiert in der Presseschau bewundern. Außerdem: Gottlosigkeits-Leugner Alexander Kissler wendet sich heldenhaft gegen die atheistische Bedrohung, Höhlenmalereien waren nur Graffiti und die CSU will nicht mehr „in die Schöpfung eingreifen“. Außerdem geht man der Frage nach: Waren Dinos fett?


Evolutionstag Now!

Unsere Idee, man könnte doch den Tag der körperlichen Translokation eines angeblichen Wunderheilers in den Himmel durch einen Evolutionstag ersetzen, hat bereits einige Wellen geschlagen. Im oben verlinkten Artikel berichtet der Spiegel über die Aktion, mit dabei ist auch die TZ, die Netzeitung und natürlich die Evangelikalen von idea.

Die verlorenen Schafe von jenem christlichen Nachrichtenportal haben sich hilfesuchend an den Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Pfarrer Reinhard Hempelmann, gewendet und ihn gefragt, wie ihm das gefällt. „Es handele sich um eine ‚realitätsferne Wunschvorstellung und Vereinnahmung‘. Menschen, die keiner Religion oder Weltanschauung angehören, dürften nicht pauschal als ‚anonyme Humanisten oder Atheisten‘ angesehen werden“, erfahren wir von ihm.

2004 glaubten nur noch 21% der Deutschen an die körperliche Auferstehung von Jesus Christus – das absolute Kerndogma des Christentums. Ohne diesen Glauben kann sich niemand redlicherweise als „Christ“ bezeichnen, wie selbst das Aushängeschild des moderaten Christentums, Lord Harries von Pentregarth (Ehemaliger Bischof von Oxford), in einer Diskussion mit Richard Dawkins eindeutig feststellte. Insofern sind die meisten deutschen Kirchenmitglieder keine Christen. Ich denke, Sie haben da ein größeres Problem als wir, Herr Hempelmann.

Zudem haben die meisten selbsternannten „Christen“ nicht die geringste Ahnung von den wichtigsten Bibelgeschichten – die für Gläubige natürlich nicht nur Geschichten sind. Derweil liegt die Humanistenquote bei satten 56%. Aber wir sind im Gegensatz zu den Kirchen bescheiden und „vereinnahmen“ gerade mal ein Drittelchen der Bevölkerung. Und das, obwohl unzählige Ihrer Schafe abtrünnig sind, die wir auf unserer Weide hoch willkommen heißen, lieber Herr Hempelmann.

Viel interessanter als die Meinung eines Beauftragten für „Andere-Weltanschauungen-als-Sekten-bezeichnen“, dessen Name an eine Cartoonfigur aus einem Kinderbuch erinnert, ist die Meinung des Evolutionsbiologen und Neuen Atheisten PZ Myers. Er findet unsere Umbenennungsidee „excellent“ und das Musikvideo „charming“.