Rezension | 04.10.2009

Darwin: Kunst und die Suche nach den Ursprüngen

Darwin: Kunst und die Suche nach den Ursprüngen

Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung zeigt auf, wie die Evolutionstheorie in der bildenden Kunst verarbeitet wurde. Die Abbildungen der Kunstwerke werden begleitet von erläuternden Texten, die sie kunstgeschichtlich einordnen und auf ihren Sinn eingehen.

 

Kunst und Evolution

Und diese erläuternden Texte sind notwendig. Zwar kann man auch ohne sie von der Schönheit der Landschaftsgemälde von Frederic Edwin Church ergriffen sein, doch erst, wenn man Churchs inneren Kampf mit der Evolutionstheorie kennt, versteht man, worum es eigentlich geht. Frederic Edwin Church war nämlich Kreationist. Der begeisterte Amateur-Naturforscher sträubte sich bis zum Ende gegen die Evolutionstheorie. Sein beeindruckendes Gemälde „Syria by the Sea“ von 1873 zeigt ein goldenes Licht, das antike Säulen erleuchtet. Für Church repräsentierten diese Säulen die ewigen Wahrheiten der heiligen Schrift, die trotzig die Jahrtausende überdauern.

Bei Martin Johnson Heade war das anders. Seine Beschäftigung mit der Evolutionstheorie brachte ihn dazu, die Wildheit des Überlebens- und Paarungskampfes mit der der Schönheit der Natur zu vereinen, etwa wenn bunte Blumen aus dem grün-braunen Dschungel hervorbrechen.