Presseschau | 03.07.2009

Zerstörerische Anpasser, Allversöhnerei und Kritik an der Evolutionären Psychologie

 

Englische Presse

 

Wer die Evolution nicht versteht...

...der glaubt, dass Religion und Wissenschaft kompatibel sind. So könnte man das Ergebnis einer neuen internationalen Studie des British Council zusammenfassen. Laut dieser Studie stehen Russland, (48%), die USA (42%), Südafrika (41%) und Ägypten (25%) den wissenschaftlichen Belegen für Darwins Theorie skeptisch gegenüber. Dies sind sogleich die Länder, in denen ein besonders großer Teil von der Vereinbarkeit von Evolutionstheorie und Gottesglaube ausgeht: Russland, USA (53%), Südafrika (54%) und Ägypten (45%).

 

Buchanan muss gehen

In einem offenen Brief fordert Biologe Greg Laden die MSNBC auf, ihren reaktionären Kommentator Pat Buchanan zu entlassen. Der Gipfel seiner Bemühungen, dem Ansehen der Wissenschaft zu schaden (weil ihre Ergebnisse nicht in sein Weltbild passen), war seine Kolumne: PJB: Making a Monkey Out of Darwin. Darin macht er die Evolutionstheorie für Eugenik, den Ersten Weltkrieg, den Nationalsozialismus, den Kommunismus und den Zweiten Weltkrieg verantwortlich. Außerdem sei die Evolutionstheorie gar keine Wissenschaft, sondern eine Religion, was dann ja wohl bedeutet, dass mit Religion etwas nicht stimmt...

 

Wallace an Darwins rechten Platz?

Obwohl Alfred Russel Wallace davon ausging, dass einige Körperteile und der menschliche Geist von spirituellen Wesen erschaffen wurden (Intelligent Design) gelangte er auch zeitgleich mit Darwin auf den Gedanken der natürlichen Selektion. Der Streit um seinen rechten Platz in der Wissenschaftsgeschichte dauert an.

 

Wer ist an allem schuld?

Die Neuen Atheisten natürlich. Das sagt inzwischen sogar Chris Mooney, der ein Buch über den „Krieg der Republikaner gegen die Wissenschaft“ geschrieben hat. Und nicht nur in einem Artikel, sondern ein ganzes Kapitel seines neuen Buches widmet er dem Thema, wie die Neuen Atheisten religiöse Menschen von der Wissenschaft abbringen, weil sie sagen, dass Religion und Wissenschaft unvereinbar sind. Sollte es nicht wenigstens ein bisschen zählen, was denn nun eigentlich wahr ist, gerade für Wissenschaftler? Oder ist am Ende alles nur Politik? Zudem stützen die Belege Mooneys These überhaupt nicht. Seit Jahrzehnten betreiben Wissenschaftsorganisationen eine versöhnliche Politik und die Kreationisten sind so stark und so zahlreich wie vorher, wenn nicht sogar noch stärker.