Presseschau | 22.11.2012

Werden wir dümmer?

Darwin-Jahr Bild

Mit dieser gewagten These beginnt die neue Presseschau. Und angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Bildungskatastrophe ist man fast geneigt, dem zuzustimmen. Doch das ist nicht das einzige spannende Thema der Woche. Die Badische Zeitung beschäftigt sich mit Darwins Vorliebe für Würmer, der Tagesspiegel erinnert an den Biologen Ernst Haeckel und in der Zeit ist zu lesen, welche Probleme republikanische Politiker in Amerika mit der Evolution haben. 

Wird die Menschheit dümmer? 

Gerald Crabtree von der Stanford University hat laut wissenschaft.de eine provokante These aufgestellt. Demnach ist der Wissenschaftler der Überzeugung, dass unsere Spezies homo sapiens dümmer wird. Bereits seit 2000 Jahren würden wir uns auf dem absteigenden Ast befinden. Den Grund dafür sieht Crabtree in der Zivilisation und dem damit einhergehenden mangelnden evolutionären Druck. 

Darwins Würmer

Die Badische Zeitung erinnert an Charles Darwins Verdienste. Der Fokus liegt dabei nicht auf dessen hinlänglich bekannten Erörterungen zur Evolutionstheorie, sondern auf dessen Forschungsarbeiten zu Würmern. Darwin hatte nämlich ein Faible für diese Tiere und sammelte diese über viele Jahre hinweg. Wir haben dem Begründer der Evolutionstheorie damit nicht nur die Erkenntnis zu verdanken, dass sich Lebewesen in einem langsamen Prozess entwickelten, sondern von ihm wissen wir auch, wie wichtig Würmer für das Ökosystem sind. 

Ernst Haeckel

Der Tagesspiegel erinnert mit einem Beitrag an den deutschen Biologen Ernst Haeckel. Dieser hat unzweifelhaft große Verdienste im Bereich der Biologie. Insbesondere kämpfte er aufopferungsvoll für die Evolutionslehre. Philipp Stute beleuchtet in seinem Beitrag aber auch die weniger positiven Eigenschaften von Haeckel. 

Unsere Nase

Ebenfalls im Tagesspiegel ist ein lesenswerter Artikel von Christian Werner erschienen, der sich dem Riechen widmet. Wussten Sie zum Beispiel, dass wir Menschen meist nur ein Nasenloch zum Atmen nutzen? Außerdem erfährt man eine Menge über unsere Duftsensoren und über unser Riechhirn. 

Amerikanische Politiker und die Evolutionslehre

Das Verhätnis vieler Amerikaner zur Wissenschaft und insbesondere zur Evolution ist ausgesprochen bedenklich. Noch bedenklicher ist jedoch, das selbst führende amerikanische Politiker naturwissenschaftliche Analphabeten sind und sich lieber auf die Bibel berufen, anstatt den Realitäten ins Auge zu schauen. Markus C. Schulte von Drach hat das Thema nun für die Süddeutsche Zeitung aufgegriffen und berichtet über einen Politiker, der Evolution, die Embryologie und die Urknalltheorie für Lügen aus der Hölle hält. Glücklicherweise gibt es laut Artikel aber auch noch einige weniger verrückte Amerikaner, die sich mit einer Protestaktion nun Gehör verschafft haben.