Presseschau | 23.12.2010
Die zehn interessantesten Psychologie-Studien von 2010
David DiSalvo von Psychology Today hat die zehn aufschlussreichsten Studien aus der Psychologie von 2010 herausgesucht. Hier die interessantesten Beispiele:
1.) Eine Studie vom Harvard-Psychologen
Daniel Gilbert hat aufgezeigt, dass 2250 Testpersonen im Schnitt
46,9% des Tages mit Tagträumerei verbringen. Und selbst bei anderen
Tätigkeiten schweifen sie 30% ihrer Zeit ab.
2.) Forscher vom MIT, von Harvard und
Yale haben in sechs Experimenten überprüft, welchen Effekt schwere
Gegenstände auf unsere Wahrnehmung und unser Verhalten haben. Es ist
demnach empfehlenswert, sich bei Verhandlungen auf harte, robuste
Stühle zu setzen, weil man dann härter verhandelt. Die
Bewerbungsmappe sollte schwer sein, weil Sie dann den Eindruck
machen, Sie wären besonders wichtig. Ein Rendezvous funktioniert
besser mit leichten und glatten Gegenständen, da sie das
Sozialverhalten vereinfachen.
3.) Wie Schweiß das menschliche Verhalten beeinflusst
Laut einer Studie der Julius-Maximilians-Universität in München verändert der Geruch von Schweiß unser Verhalten. Dabei kommt es auf die Art des Schweißes an. Der Geruch des Schweißes von Menschen, die gerade einen Hochseilgarten durchklettert hatten, führte dazu, dass Glücksspieler länger für ihre Entscheidungen brauchten, aber ihre Einsätze erhöhten. Die Gruppe von Genießern, die dem Schweiß von Heimtrainer-Benutzern ausgesetzt wurde, traf schneller Entscheidungen und riskierte weniger.
4.) Wir neigen zur Faulheit, sind aber glücklicher, wenn wir arbeiten
Forscher haben Testpersonen gebeten,
einen ausgefüllten Fragebogen entweder direkt vor der Tür abzugeben
und fünfzehn Minuten zu warten, oder ihn an einem Ort abzugeben, für
den sie fünfzehn Minuten hin und zurück benötigen würden. Als
Belohnung winkte ein Schokoladenriegel. Beim ersten Mal entschieden
sich die meisten für das Warten im Raum, beim zweiten Mal für den
Spaziergang. Diejenigen, die den Spaziergang auf sich nahmen, waren
glücklicher mit ihrer Entscheidung. Wir neigen von Natur aus zur
Faulheit, aber es wäre klüger von uns, stattdessen aktiv zu werden
- denn das macht glücklich.
5.) Reiche haben weniger Empathie
Eine Reihe von Experimenten legen nahe, dass Reiche weniger gut darin sind, Emotionen in den Gesichtern und anhand der Körpersprache ihrer Mitmenschen zu lesen. Arme Menschen unterstützen sich gegenseitig mehr und gehen stärkere Bündnisse ein. Dies liegt wahrscheinlich an dem Eigennutz eines Empathietrainings: Reiche brauchen die Eigenschaft weniger als Arme.
6.) Religiöse Menschen sind glücklicher - aber warum?
Religiöse Menschen sind ein bisschen glücklicher als Atheisten, weil sie an sozialen Netzwerken teilhaben. Mit ihrem Glauben hat das nichts zu tun.