Presseschau | 12.03.2009

Verbannter Dawkins, Wiedergeborene Flöhe und der Aufstand der Affen

 

Englische Medien


Etwas ist faul im Staate Oklahoma

Ein örtlicher Politiker reichte einen Gesetzesentwurf ein, der den Evolutionsbiologen Richard Dawkins das Betreten des US-Bundesstaats Oklahoma verbieten sollte. Man will ihn nicht im Staate haben, weil „seine öffentlichen Stellungnahmen zur Evolutionstheorie und seine Meinung über jene, die nicht an diese Theorie glauben, von dem abweichen, was die meisten Bürger Oklahomas glauben und weil seine Ausführungen beleidigend für sie sind“, heißt es im Gesetzesentwurf. Für eine Verbannung aufgrund der Offenlegung von Tatsachen ließ sich jedoch keine Mehrheit finden und Dawkins durfte seinen Vortrag halten.


Aufstand der Affen

Santino war erst der Anfang. Ein anderer Affe hat nun seinen Besitzer mit einer Kokosnuss getötet, weil dieser ihn dazu gezwungen hat, pausenlos eben jene Kokosnüsse einzusammeln. Bei Widerwillen gab es Schläge. Das hat dem Affen nicht gefallen und er ließ die Nuss herunterfallen.


Regulatin' Genes, Bro!

In diesem überaus befremdlichen Rap-Video werden die „HOX“ genannten regulierenden Gene und Evo Devo besungen. Ist zwar viel zu anspruchsvoll, als dass man wirklich etwas dabei lernen könnte, was aber zumindest mal was Neues ist für Rap.


Der Glaube im Gehirn

Gehirn und Glaube – man würde ja nicht meinen, dass die Beiden allzu nahe miteinander verwandt sind. Doch eine neue Studie will bewiesen haben, dass religiöser Glaube zur menschlichen Natur gehört und von evolutionärem Vorteil ist. Sieht man genauer hin, legt die Studie aber das genaue Gegenteil nahe, wie Professor Grafmann, der Autor, selbst andeutet: Die Studie „besagt, dass das Gehirn von Natur aus dazu neigt, praktisch alles zu glauben, wenn es gute Gründe dafür gibt. Wenn etwas jedoch unbekannt ist, führt die selbe neuronale Maschinerie zu der Bildung religiösen Glaubens.“ Ferner sagt er: „Es ist nichts Besonderes an religiösem Glauben in diesen Gehirnstrukturen. Religion hat keinen „Gottes-Bereich“ als solchen, sondern ist eingegliedert in eine ganze Reihe anderer Glaubenssysteme im Gehirn, die wir jeden Tag nutzen.“

Zudem stellt Grafmann fest: „Unsere Ergebnisse [...] unterstützen aktuelle psychologische Theorien, die religiösen Glauben innerhalb evolutionär-adaptiver kognitiver Funktionen basieren.“

Interessanterweise ist das genau das Selbe, was Vertreter der eigentlich konkurrierenden Nebenprodukt-Theorie auch sagen. Niemand bezweifelt, dass wir von Natur aus zur Religiosität fähig sind. Es geht um etwas ganz anderes: Ist unsere Religiosität, ähnlich wie unsere Musikalität oder Sprachfähigkeit, ein Teil unserer Natur und sind wir somit zur Religion verdammt, oder können wir die Systeme unseres Gehirns, die für den Glauben an Übernatürliches verwendet werden können, auch zu etwas Sinnvollem einsetzen? Diese Studie legt eindeutig letztes nahe und, im Gegensatz zu dem, was dieser Artikel uns vorgaukelt, nicht erstes.

 

AM