Presseschau | 01.05.2010

USA indoktrinierte Afghanen zum Dschihad
In einem „bemerkenswerten Beispiel amerikanischer Dummheit“, wie es der amerikanische Religionskritiker Sam Harris ausdrückt, wurde nun bekannt, dass Schulbücher aus der Zeit des Krieges zwischen Afghanistan und den Sowjets, die Kinder zum Dschihad aufrufen und die heute noch als Schulbücher von Islamisten verwendet werden – von den Amerikanern verfasst und in Afghanistan verbreitet wurden.
Damals unterstützte die US-Regierung die Mudschaheddin (Vorgänger von Osama Bin Ladens Terroristen) gegen den damals größeren Feind, die Russen. Im Iran-Irak-Krieg unterstütze die damalige US-Regierung ebenfalls „das geringere Übel“, nämlich Saddam Hussein, gegen den größeren Feind, die iranischen Mullahs. So viel zu der Idee, den kleineren gegen den größeren Feind zu unterstützen – am Ende machen sie einen fröhlichen Rollentausch.
Terrorismusforscher Tom Quiggin hat sich die Ideologie von al-Qaida näher angesehen. Er beschreibt sie als eine Erzählung mit acht grundlegenden Themen. Quiggin stellt jeweils die Interpretation der Islamisten derer von Mainstream-Islamgelehrten gegenüber. Ein Beispiel: Für die Islamisten bedeutet „Dschihad“ den Krieg gegen Un- und Andersgläubige, laut der klassischen Interpretation geht es dabei um ein Bemühen um Wohlstand, Bildung, Familie, Freundschaft, sowie um einen Kampf gegen Faulheit, Dummheit und Arroganz. Die Basis-Erzählung der Islamisten lässt sich wie folgt zusammenfassen:
a) Muslime werden vom Rest der Welt angegriffen (Ausgangslange)
b) Nur al-Qaida und ihre Anhänger bekämpfen die Unterdrücker des Islam (Klimax)
c) Wenn du nicht al-Qaida unterstützt, dann unterstützt du die Unterdrücker (Auflösung, Herausforderung)
Der ehemalige muslimische Extremist Lesley Stahl stimmt mit Tom Quiggin überein: