Presseschau | 20.03.2010

Sei ein Held!

 

 

Atheisten missbrauchen Kind für Propagandavideo

So lautete jedenfalls die Theologen-Kritik an dem Video zu Michael Schmidt-Salomons Buch „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution“. Von Natur aus sind Kinder nämlich Christen und dürfen als solche als Sternsinger und Domspatzen aktiv sein. Doch wenn sich ein Kind in einem Video für Wissenschaft ausspricht oder für irgendwas nicht vollkommen Irres, dann ist das Kindesmissbrauch. Das Project Reason von Sam Harris macht aktuell einen Videowettbewerb zur Förderung des kritischen Denkens. In dem hier verlinkten Beitrag ist eine kleine Feenwissenschaftlerin am Werk und erklärt die skeptische Vorgehensweise an das Thema. Schändlich, wie diese Atheisten selbst kleine Kinder zum Nicht-Verrücktsein indoktrinieren. Sehr professionell und originell gemacht ist außerdem das Video „Imagine No Religion“. Ebenfalls sehr witzig: „Es ist nur ein Buch“. (Empfehlungen von Astrodicticum). Hier die Finalisten.

 

Michael Ruse ist Kuschelatheist und stolz darauf

Das schreibt der Philosoph jedenfalls in seinem aktuellen Artikel, der erste Teil einer ganzen Serie, in der er den Kuschelatheismus („Accommodationism“) verteidigt. Die Serie erscheint bei der Biologos-Stiftung, die neben der Templeton-Stiftung der größte Wissenschafts- und Religionsversöhner im englischen Sprachraum ist. Viele Argumente bringt er nicht, dafür beschwert sich Ruse darüber, dass ihn P.Z. Myers einen „ahnungslosen Schwätzer“ genannt hat und Jerry Coyne meinte, das Haltbarkeitsdatum seiner Ideen laufe bald ab. Ruse wies jedoch auch darauf hin, dass er keineswegs herumheulen wolle, was er ja nun in seiner Artikelserie beweisen kann (im zweiten Teil geht es um seine christliche Kindheit). Leider scheint das Center for Inquiry, eine der einflussreichsten säkular-humanistischen Organisationen der Welt, auch immer kuscheliger zu werden. Jerry Coyne nimmt einen aktuellen Kuschelartikel auseinander, den sie in ihrem Blog veröffentlicht hat. Zur Erinnerung: Chef-Allversöhner Chris Mooney wurde zum Moderator einer Radiosendung des C.F.I. ernannt.

 

Ungläubige Priester unter der Lupe

Es gibt eine ganze Reihe an ungläubigen Priestern (Michael Schmidt-Salomon bekommt gelegentlich Post von ihnen). Der amerikanische Philosoph Daniel Dennett hat nun mit Kollegin Linda LaScola in einer Studie einen näheren Blick auf diese ungläubigen Pfarrer geworfen. Was motiviert sie?

Oftmals haben die betroffenen Pfarrer noch eine Art von vagen Glauben, meist Pantheismus. Zwei der fünf detailliert befragten Priester haben ihren Glauben unter anderem durch die Lektüre von Büchern der Neuen Atheisten (einer sogar durch Bill Mahers „Religulous“) verloren. Die Pfarrer möchten weiterhin ihrer Gemeinde Werte vermitteln und ihnen wichtige Botschaften mit auf den Weg geben und dazu gebrauchen sie eine religiöse Sprache, oder missbrauchen sie, weil man das von ihnen erwartet. Einer der Priester sagte sogar, dass er Menschen helfen möchte, die durch das Christentum geschädigt wurden – atheistische Seelsorge von der Kanzel. Aber auch finanzielle Erwägungen spielen eine Rolle. Schließlich war das eben der Karriereweg, den sie eingeschlagen haben, und etwas anderes können Priester nicht.

Vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht: Man könnte die Kirchen von innen unterwandern, sich an ihrem Geld bereichern, ihre Gemeinden zum Unglauben verführen und die Kirchen schließlich in säkular-humanistische Einrichtungen umbauen.

 

AM