Presseschau | 29.01.2009
Geschichten vom Ursprung des Lebens
Richard Dawkins aktuelles Buch zur Evolutionstheorie kommt bei Rezensenten stehts gut an. Offenbar ist es ihnen lieber, dass er über die Evolution schreibt, als über Gott. Eine aktuelle Besprechung bietet der Humanistische Pressedienst.
Schluss mit Nährwerttabellen? Menschen können den Nährwert eines Lebensmittels innerhalb von Millisekunden instinktiv einschätzen. So sind Steinzeitmenschen auch ohne Ernährungsberater ausgekommen.
Schlechte Erinnerungen bleiben länger haften
Das Gute im Leben ist schnell vergessen, schlechte Erinnerungen setzen sich fest. Wer sich rücksichtslos verhält, wird also härter bestraft als jemand belohnt wird, der sich selbstlos für andere einsetzt. Zum Beispiel haben negative Amazon.com-Rezensionen einen gravierenden Einfluss auf die Verkaufszahlen. Komischerweise gilt das nicht für die Politik: Politiker, die sich etwas zu Schulden kommen lassen, werden trotzdem immer wieder gewählt.
Ein „Trichoplax“ genanntes Wesen hat sich als das fehlende Bindeglied zwischen Ein- und Vielzellern herausgestellt. Es hat auf jeden Fall mehr zu bieten als die langweiligen Pantoffeltierchen. Siehe hierzu auch den Tagesspiegel über die doppelte Entwicklung von Nervensystemen.
In einem Experiment haben Würzburger Forscher herausgefunden, dass Bienen bis vier zählen können. Auch Menschen können auf den ersten Blick nur vier Objekte sicher erkennen, danach stellen sich Fehler ein. Die Fähigkeit dient unter anderem zur Orientierung, etwa zum Zählen vom Wegmarken.
Künstliche Intelligenz nach Bienen-Vorbild
Computersysteme könnten sich die Bild-Interpolation von Bienen zum Vorbild nehmen, um Gesichter zu erkennen. Forscher arbeiten an Haushaltsrobotern, deren Software von evolutionären Mechanismen Gebrauch macht. So ist mit nur einem kleinen Gehirn eine exakte Umgebungswahrnehmung möglich.
Der Mathematiker Ulrich Berger, bekannt als Bekämpfer allerlei Pseudowissenschaften, untersucht mit Hilfe der Spieltheorie die „Evolution von Altruismus durch indirekte Reziprozität, basierend auf Reputation“, also Selbstlosigkeit und Zusammenarbeit.
Als ob die Müll-DNA genannten, scheinbar funktionslosen Gene in unseren Zellen, nicht genug wären, wurde nun auch noch Müll-RNA entdeckt. Ob sie vielleicht doch einen Zweck erfüllt, ist unerforscht, auf jeden Fall werden täglich tausende RNA-Schnippsel energieaufwändig hergestellt. Normalerweise dient RNA zum Ablesen des DNA-Stranges und zur Umwandlung der Informationen in Eiweise. Aber die Müll-RNA schwimmt offenbar zwecklos in den Zellen herum.