Presseschau | 08.05.2009

Rockende Vögel, diabolische Genetik und ein deftiger Didaktikstreit


Moos stellt menschliche Proteine her

Nach dem Killer-Mais nun das Killer-Moos. Gentechniker pflanzen menschliche Gene in Blasenmützenmoos ein. So lässt sich günstig der Bedarf an therapeutischen Proteinen wie Insolin decken, das für viele Menschen lebensnotwendig ist. Die Worte der Gentechnik-Kritiker klingen schon unheilvoll in den Ohren: Welch schändlicher Eingriff in die Schöpfung! Was, wenn das Moos mutiert und uns alle auffrisst wie die berüchtigten Killertomaten, etc.


Pflanzen als Gentechniker

Schlimmer geht’s immer. Nun vergreifen sich nicht nur Menschen an der Schöpfung, sondern es gibt doch tatsächlich Pflanzen, die ihre Gene miteinander selbst austauschen. Ein Gräuel!


Dornröschen als Gentechniker

Da setzen wir noch einen drauf: Forscher haben mit „Dornröschen“ ein verbessertes Werkzeug für die Gentherapie entwickelt. Das macht die teuflische Genetik effektiver als jemals zuvor!


Evolution in die Medizin!

Evolution gehört auch ins Medizinstudium, findet der Humangenetiker Karl Sperling. Möglichkeiten werden durch die Genanalyse auch in Richtung evolutionäre Medizin eröffnet, mit der man seine biologische Krankengeschichte nachvollziehen kann, um effektivere Heilmittel zu finden.


Evolutionäre Medizin

Für den Biologen Randolph Nesse ist die Evolution schon in der Medizin angekommen, allerdings hat er große Probleme damit, ihre Bedeutung zu vermitteln. Offenbar stecken ihn Mediziner gerne mit Homöopathen in eine Schublade. Und noch ein Grund mehr, die Evolution besser in unserem Bildungswesen zu verankern.