Presseschau | 30.07.2011

Relgion vs. Wissenschaft

Darwin-Jahr Bild

Die neue Presseschau wartet wieder mit spannenden Themen auf. Diesmal geht es um das Opium des Volkes, Bastarde als Triebfeder der Evolution, die Evolution des Menschen und um den immerwährenden Streit zwischen Religion und Wissenschaft. Außerdem lernen wir eine neu entdeckte Insektenart aus der Kreidezeit kennen und erfahren etwas über die Intelligenz von Eidechsen.

Opium des Volkes

Edgar Dahl setzt sich in einem Blogbeitrag mit den Thesen des Religionswissenschaftlers Michael Blume auseinander, der in der Tat kaum etwas unversucht lässt, um Religion als etwas positives darzustellen. So ist laut Dahl Blume auch ein Vertreter einer vermeintlichen Adaptivität von Religion. Dahl kritisiert hier vor allem jedoch, dass Blume es nach seiner Ansicht nicht kapiert, dass , wenn ein genetisches Merkmal adaptiv ist, man eben nicht daraus den Schluss ziehen kann, dass es deshalb auch gut ist. So käme ja auch niemand auf die Idee Kindstötung zu legitimieren, nur weil etwa Löwen oder Gorillas mitunter ein solches Verhalten an den Tag legen. Weiterhin kritisiert Dahl Blumes Behauptung von der Rückkehr der Religionen. Dahl verweist zurecht darauf, dass aus der Tatsache, das aus dem Befund, dass religiöse Menschen mehr Kinder bekommen eben nicht geschlossen werden kann, dass sich Religiosität dann durchsetzen wird. Dahl belegt statistisch, dass die Zahl der Konfessionslosen unter den richtigen Voraussetzungen wächst. So ist die Religion in Ländern wie Schweden, Dänemark und Norwegen nahezu bereits ausgestorben. Der Grund für diese Entwicklung ist laut Dahl die ausgeprägten sozialen Sicherungssysteme.

Tierkreuzungen als Triebfeder der Evolution


Der Tagesspiegel thematisiert die Bedeutung von Tierkreuzungen für die Evolution. Mitunter kann eine solche Kreuzung evolutionäre Vorteile haben. Wie beim Tagesspiegel nachzulesen ist, haben Wissenschaftler in einem Experiment dies nachgewiesen. Hausmäuse hatten eine Genvariante von einer anderen Art Hausmäuse übernommen, die sie vor Rattengift schützt.

Die Evolution des Menschen

Jörg Zittlau geht bei den Stuttgarter Nachrichten des spannenden Frage nach, ob der Mensch künftig aussehen könnte wie E.T. Was zunächst ein wenig absurd anmutet, ist bei näherer Betrachtung aber gar nicht so völlig abwegig. Denn tatsächlich hat sich der Mensch in den letzten 10000 Jahren gravierend verändert. So hatten etwa unsere Vorfahren noch kräftigere und größere Kiefer. Da der Mensch jedoch seine Nahrung nun weichkocht, degeneriert der Kiefer und immer mehr Menschen brauchen etwa eine Zahnspange. Zittlau listet in dem Beitrag aber auch noch weitere Beispiele auf. Am Ende dann wirft er dann die eingangs gestellte Frage auf. Die dann zugegeben reichlich spekulativ beantwortet wird.

Neue alte Insekten entdeckt

Wie die Zeit berichtet haben Forscher aus Stuttgart eine neue Insektenordnung entdeckt, die aus der Kreidezeit stammt. Chimärenflügler haben die Naturkundler die Mischung aus Libelle und Gottesanbeterin nun genannt, die vor etwa 120 Millionen Jahren in Südamerika umherflatterte.

Intelligent Design und Gottesfrage

Das Wochenblatt berichtet reichlich unkritisch über einen Vortrag einer katholischen Nonne, einer „Naturwissenschaftlerin“. Die dort angeführte Argumentation und das Plädoyer für den Intelligent Design Ansatz sind reichlich abenteuerlich, zeigen aber gut, wie religiöse Kräfte argumentieren.

Intelligente Eidechsen

Bei einem Test zum Lösen von verschiedenen Aufgaben haben Eidechsen so gut abgeschnitten wie manche Vögel und Säugetiere. Das wirft einmal mehr die Frage auf, wie Intelligenz im Tierreich bewertet werden muss.