Presseschau | 06.11.2009

Pferd und Schwein entschlüsselt

 

Warum Affen für die Liebe zahlen

Beim hpd gibt es eine Rezension zu dem Buch „Warum Affen für die Liebe zahlen“. Darin geht es vor allem um das unintelligente Design der Natur.

 

Kardinal Meisner gegen Dawkins und Singer

Alexander Kissler und die Pius-Brüderschaft verteidigen die Rede von Kardinal Meisner, in der er sich gegen Wissenschaft, Atheisten und andere Zumutungen der modernen Welt aussprach. Im oben verlinkten Artikel verteidigt Michael Hesse den Zoologen Richard Dawkins und Peter Singer. Dem australischen Ethikprofessor Singer habe ich ebenfalls einen Blogbeitrag gewidmet, für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand wissen möchte, was er tatsächlich schreibt.

 

Die mysteriösen Funktionen des SDS

Der Sulcus temporalis superior, eine Region zwischen Hör- und Sehzentrum im Schläfenlappen des Gehirns, dient offenbar dem Aufspüren von nicht-verbalen emotionalen Signalen. Er ist der Grund, warum wir auf einen Angstschrei in Kombination mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck stärker reagieren als auf die Summe beider Reize.

 

Verpflichtende Sexualkunde für alle 15-jährigen

Die gibt es nun in Großbritannien. Religiöse Funktionäre regen sich darüber auf. Allerdings wissen wir von amerikanischen Studien, dass eine mangelnde Sexualerziehung oder, noch schlimmer, eine Erziehung zum Sexualverzicht, stark korreliert mit Geschlechtskrankheiten und Teenagerschwangerschaften. Aber wer die „ewige Wahrheit“ frei Haus geliefert bekommen hat, der interessiert sich eben nicht für Dinge wie Belege oder die Realität. Wir sind sexbesessene Genverbreitungsmaschinen und wie Klaus Wowereit sagen würde, „das ist auch gut so.“ Selbst wenn man es nicht gut finden sollte, müsste man es wenigstens akzeptieren.

 

Christen sind nicht wertneutral

Ein Schweizer Artikel über eine Podiumsdiskussion, bei der man sich mit der Frage befasste, inwiefern Lehrer ihre Weltanschauung in den Unterricht tragen dürften. Am Ende heißt es, Atheisten würden auch missionieren, siehe die Plakate mit dem Spruch „Da ist wahrscheinlich kein Gott. Also sorg dich nicht und geniess das Leben“ (auf Bussen wurde die Kampagne auch in der Schweiz nicht zugelassen). Religionen sind irrationale Heilslehren und Atheismus ist die Abwesenheit des Glaubens an übernatürliche Wesen, jedenfalls in der meist verwendeten Definition. Wie kann man mit der Abwesenheit eines Glaubens missionieren gehen? Vielleicht ging es ja doch um etwas anderes bei der Kampagne, nämlich darum, auf die Existenz von Atheisten hinzuweisen, die überall gerne übersehen werden.

 

Die mies gelaunten Skeptiker

Kritisch Denken lässt sich offenbar besser, wenn man schlecht gelaunt ist. Überglückliche Dauergrinser sind leichtgläubiger und anfällig für Fehlentscheidungen. Die größten Denker waren auch eher einsam und schlecht gelaunt (siehe Schopenhauer). Allerdings ist jeder Mensch anfällig für schlechte Laune, da das sogenannte „negative Feedback“ die Wolke-Sieben-Bewohner wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbefördert, bevor sie zu großen Unsinn anstellen.