Presseschau | 06.11.2009
Englische Presse
Bei einem Besuch in der örtlichen Kneipe gewinnt man unwillkürlich den Eindruck, dass die rücksichtslosesten Machos alle eine oder mehreren Frauen im Arm haben, während die netten Kerle leer ausgehen. Warum ist das so? Ein Experiment mit Insekten legt nahe, dass die Frauen eigentlich Gentlemen bevorzugen würden und wenn sie die Wahl haben, tun sie das auch. Offenbar nötigen Psychopathen die Weibchen in ein sklavenähnliches Verhältnis und eine Art psychische Abhängigkeit. Selbstbestimmte Weibchen lassen die Psychos links liegen. Das stellten die Biologen jedenfalls bei Insekten fest, als sie den Weibchen die Möglichkeit gaben, die Gruppe zu verlassen und ihre Partner frei zu wählen.
Seid fruchtlos und vermehret euch nicht
Offenbar ist ein Teil der Müll-DNA dafür verantwortlich, dass verschiedene Arten in der Regel keine fruchtbaren Nachkommen erzeugen können. Der DNA-Abschnitt sorgt dafür, dass sich das X-Chromosom richtig teilt.
140 Millionen Jahre altes Spinnennetz entdeckt
Das älteste bekannte Spinnennetz der Welt wurde entdeckt und es sieht genauso aus wie moderne Spinnennetze. Das spricht für die Effizienz von Spinnennetzen. Bewährtes entwickelt sich in der Natur bei gleichen Umweltbedingungen nicht weiter.
Islamische Welt wird alt-erdig
Die gute Nachricht: Den Junge-Erde-Kreationismus (die Erde ist erst ein paar tausend Jahre alt) gibt es in der islamischen Welt so gut wie nicht. Die schlechte Nachricht: Der Großteil der islamischen Welt besteht aus Alte-Erde-Kreationisten. Für sie ist die Erde ein paar Milliarden Jahre alt, aber ansonsten bleibt alles beim Alten. Auch hier erschuf Gott alle Arten einzeln, eine Evolution findet nicht stand. Die Unterschiede erklären sich direkt aus den jeweiligen heiligen Büchern, so wird im Koran darauf hingewiesen, dass die Schöpfung der Welt in sechs Tagen nicht wörtlich zu verstehen sei.
Der Biologe Jerry Coyne erklärt in diesem Vortrag, woher wir eigentlich wissen, dass die Evolutionstheorie wahr ist.
Religiosität als sexuelle Nische
Es ist gerade eine neue Studie namens „Mating Competitors Increase Religious Beliefs“ erschienen. Darin wurden Menschen (Frauen und Männer) mit einer Gruppe von attraktiven Sexualkonkurrenten desselben Geschlechts konfrontiert. Männer und Frauen wurde beide religiöser, wenn man sie in einen Raum mit attraktiven Männern oder Frauen des jeweils eigenen Geschlechts steckte (bzw. behaupteten sie, religiöser zu sein).
Eine mögliche Erklärung lautet, dass eine Funktion der Religiosität darin besteht, eine Art sexuelle Nische darzustellen. Die Testsubjekte glaubten, sie könnten nicht mit den tollen Hechten und mit den heißen Bräuten ihres jeweils eigenen Geschlechtes konkurrieren. Religiosität bietet einen Ausweg. Das ähnelt der These von Michael Blume, nur genau umgekehrt: Religiosität ist eine sexuelle Nische für Menschen, die auf anderen Gebieten nicht konkurrieren können.
AM