Presseschau | 10.11.2012
Die Gier einiger Unternehmen aus dem biotechnologischen Bereich wird leider immer größer. Wie in der Presseschau jetzt nachzulesen ist, wurden Patente auf Schimpansen angemeldet. Zum Glück gibt es aber nicht nur Unerfreuliches zu melden. So haben die Vögel einen neuen Stammbaum bekommen, ein sprechender Elefant sorgt für Unterhaltung und wir werfen einen Blick auf das Leben im Urmeer.
Wie Spiegel online vermeldet wurde beim Vogelstammbaum eine umfangreiche Inventur vollzogen. Der neue Stammbaum umfasst nun rund 10.000 verschiedene Vogelarten. Der Stammbaum kann dabei mit einigen Überraschungen aufwarten. So ist laut den Forschern auffällig, dass sich in den Tropen etwa sehr viele Arten finden lassen, dafür aber die Entstehung neuer Arten vergleichsweise langsam sei. Im Gegensatz dazu haben sich Inselgruppen als regelrechte Fabriken für neue Arten entpuppt. Eine schnelle Auffächerung der Arten findet sich unterdessen in Südamerika.
Letzte Woche war in der Presseschau ein „sprechender Wal“ Thema, diese Woche hat die Presse einen koreanisch sprechenden Elefanten entdeckt. Wirklich sprechen kann dieser natürlich nicht, aber er kann Wörter imitieren indem er seinen Rüssel in sein Maul schiebt und dann mit dem Kehlkopf Laute hervorbringt. Das klingt dann fast wie bei Benjamin Blümchen.
Zu den ärgerlichsten Entwicklungen im real existierenden Kapitalismus gehört die ausufernde Entwicklung im Patentwesen. Nicht genug damit, dass sich die Technologiegiganten Apple und Samsung permanent bekriegen und letztlich jeder Verbraucher die Zeche zahlt, nun werden auch noch Lebewesen zu Waren degradiert. Worum es konkret geht, kann man bei der Süddeutschen nachlesen. Christina Berndt berichtet dort, dass Patente auf Schimpansen angemeldet worden sind. Da kann die Patentierung des Menschen ja nicht mehr weit sein.
Der Triceratops dürfte den meisten Menschen bekannt sein, er hatte jedoch auch noch Verwandtschaft, die anders gehörnt war und deren Horn einem Papageienschnabel ähnlich sah. Die neu beschriebene Gattung Xenoceratops sieht dem Triceratops dabei ansonsten aber sehr ähnlich. Die Tiere, die sich trotz ihres furchterregenden Aussehens nur pflanzlich ernährten, konnten sechs Meter lang werden und wogen zwei Tonnen.
Oft wird übersehen, dass es auch schon lange vor den Sauriern reichlich Leben auf der Erde gab. Dankenswerterweise hat Marion Lühe für die Welt einen wunderbaren Artikel geschrieben, der einem einen tiefen Einblick in das Leben im Urmeer verschafft. Mit der Lektüre erfährt man eine Menge über die bizarren Bewohner, zudem ist der Artikel schön bebildert, so dass man sich gut in die Welt von damals hinein versetzen kann.
Forscher haben eine Studie vorgelegt, deren Ergebnisse zu dem Schluss kommen, dass der Urfisch Placoderm wohl das erste Wirbeltier war, dass über Zähne verfügte. Doch dieser hatte nicht nur furchterregend große Zähne, sonder verfügte auch über einen gepanzerten Körper. Kein Wunder also, dass Spiegel online schreibt, dass das Tier das Zeug zum Darsteller in einem Horrorfilm hätte.