Presseschau | 29.04.2012

Orang-Utans als Ingenieure und Amerikaner als naturwissenschaftliche Analphabeten

Darwin-Jahr Bild

Auch in der zweiten Aprilhälfte gab es wieder Berichtenswertes aus der Welt der Wissenschaft. So stellen Forscher eine der Grundthesen Darwins infrage, während andere ihre Forschung an Darwin anlehnen. Außerdem bewegen sich die Amerikaner immer weiter Richtung Mittelalter, dafür erweisen sich Orang-Utans aber als hervorragende Ingenieure. Dies und noch mehr in der neuen Presseschau.

Umweltanpassung bei Vögeln

Durchaus lobend ist zunächst zu erwähnen, dass das Juraforum auch Nachrichten aus der Welt der Naturwissenschaften berücksichtigt. Der dortige Beitrag widmet sich einer Singvogel-Art, dem sogenannten Vangawürger. Diese sind laut Forschern so etwas wie die berühmten „Darwin-Finken auf Speed“, was bedeutet, dass sich diese Vögel in kurzer Zeit an die Umweltbedingungen anpassen können. So haben die 22 Arten der Vogelfamilie jeweils angepasste Schnabelformen, um die Nahrung entsprechend aufnehmen zu können.


Werden Emotionen des Menschen universell ausgedrückt?

Bislang gab es in der Wissenschaft einen breiten Konsens darüber, dass wir Menschen unsere Emotionen wie Freude, Angst und Trauer weitgehend mit unserer Mimik interkulturell ausdrücken. Auch Charles Darwin vertrat bereits diese Auffassung Wie nun orf.at berichtet, stellen dies nun Forscher infrage. Demnach sollen Europäer und Asiaten ihre Gefühle deutlich anders ausdrücken. Angesichts der sehr geringen Probandenzahl, die der Studie zugrunde lag, ist das Ergebnis aber nur unzureichend abgesichert.

Amerikaner auf dem Weg ins Mittelalter

Die Amerikaner bewegen sich immer weiter in Richtung Mittelalter. Mit großer Sorge muss man als wissenschaftlich gebildeter Mensch zur Kenntnis nehmen, dass religiöse Fanatiker, vor allem evangelikale Christen einen immer größer werdenden Einfluss auf die amerikanische Politik ausüben. Dazu passt nun, dass der Spiegel meldet, dass der Gouverneur von Texas Lehrern in Tennesse es erlaubt an der Evolutionslehre zu zweifeln, dazu wurde eigens ein Gesetz erlassen. Das Ganze ist auch deshalb brisant, weil es in Tennesse bis 1967 noch verboten war, Dinge zu unterrichten, die der biblischen Schöpfungsgeschichte widersprachen.

Entlassung wegen Kritik an der Evolution?

Das Pro Medienmagazin berichtet über einen Fall, wonach angeblich ein frommer Christ von der amerikanische Raumfahrtbehörde NASA entlassen wurde, weil er sich für die Intelligent Design Theorie einsetzte. Die NASA hat dies jedoch zurückgewiesen. Der Fall ist derzeit wohl noch vor Gericht, man darf also gespannt sein, was dabei herauskommt.

Neue archäologische Befunde

Angelika Franz berichtet für den Spiegel über neue archäologische Befunde. So sind Forscher den Gebeinen eines Priesters auf der Spur, der im Dreißigjährigen Krieg mordend durch die Lande zog und in Peru sorgen die Grabbeigaben einer Frau für offene Münder bei den Archäologen. Spannendes spielt sich auch im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Dänemark ab. Dort geht man der Frage auf den Grund, wer eigentlich die Schleswiger sind?

Pfiffige Orang-Utans

Dass Menschenaffen mitunter durchaus dazu in der Lage sind, Werkzeuge zu benutzen ist inzwischen allgemein bekannt. Der Focus berichtet nun aber über Orang-Utans, die mehr als nur das können. So erweisen sich die Tiere dem Bericht zufolge regelrecht als Ingenieure, wenn es darum geht, Schlafnester in Baumkronen zu bauen.