Presseschau | 15.05.2009
Forscher haben ein künstliches Ökosystem in einem Reagenzglas entwickelt, in dem RNA-Moleküle miteinander konkurrieren und ökologische Nischen besetzen. Man geht heute davon aus, dass RNA-Moleküle die Vorfahren von DNA-Molekülen waren.
„Komplex“ und „mysteriös“ soll die Evolution von Viren sein, stellen die Forscher fest. Dabei stecken nur zehn Gene in einem Virus. Das allerdings hat einen großen Vorteil für die Viren, weil sie schnell mutieren und ihre Gene austauschen können.
Bill Maher über Texas Bildungsausschuss
Der Komiker Bill Maher (Religulous) macht sich in diesem Video über den Texanischen Bildungsausschuss, eine Art Kultusministerium des Staates, lustig. Dieser wird von einem Kreationisten geleitet und öffnet sich zunehmend gegenüber allerlei Pseudowissenschaften. Man „hat einen Kreationisten zum Leiter des Texanischen Bildungsausschusses ernannt. Das ist schockierend! Texas hat einen Bildungsausschuss?“
Mathematiker mischt mit beim Didaktikstreit
Blogs sind eine praktische Sache. Sehr viele amerikanische Wissenschaftler haben einen (auch zunehmend viele deutsche). Praktisch ist das auch für Journalisten, weil sich nun öffentlich abspielt, was vorher in verschlossenen Konferenzräumen vor sich gegangen ist. In diese Kategorie gehört die aktuelle Auseinandersetzung um die Art und Weise, wie Evolution vermittelt werden sollte. Seit Jahrzehnten haben amerikanische Wissenschaftsorganisationen auf die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion hingewiesen, was sich aber nicht in einer höheren Akzeptanz oder in einem besseren Verständnis der Wissenschaft niedergeschlagen hat. Darum hat der Biologe Jerry Coyne sich mit diesen Organisationen angelegt. Er fordert, dass Biologen einfach ihre Wissenschaft vermitteln sollen, ohne auf theologische Fragen Bezug zu nehmen und so zu tun, als wäre kritisches Denken und blinder Glaube vereinbar, was ihnen ja sowieso niemand abkauft.
Inzwischen schließen sich auch Wissenschaftler anderer Disziplinen als der Biologie Jerry Coyne an, jüngst der Mathematiker Jason Rosenhouse. Über moderate Religiöse, für gewöhnlich theistische Evolutionisten, sagt er: „Sie fühlen sich eigentlich nicht wohl mit der Evolutionstheorie, aber sie sind damit zufrieden, sie zu ignorieren und lassen Wissenschaftler einfach ihr Ding machen. Aber wenn jemand wie Dawkins ankommt und es ihnen schonungslos ins Gesicht sagt, können sie es nicht länger ignorieren. Das macht Dawkins so bedrohlich.“
Ferner betont er: „Aber Menschen, die sich über polemische Atheisten ausheulen, die angeblich der Sache schaden, sind im Unrecht. Diese Atheisten sind tatsächlich die einzige Hoffnung für eine Langzeitlösung.“
AM