Presseschau | 02.10.2011

Neuer menschlicher Urahn gefunden

Darwin-Jahr Bild

Der Papst ist wieder weg, aber die Presseschau bleibt. Auch diese Woche gibt es wieder einiges über spannende Entwicklungen rund um die Evolution zu berichten. Zum Beispiel über die Entdeckung eines neuen Urahns des Menschen. Muss durch die Entdeckung des Australopeticus sediba etwa unsere Geschichte neu geschrieben werden?


Wissenschaft gegen Glauben

Das christliche Medienmagazin pro berichtet über eine Studie, die herausgefunden haben will, dass Glaube und Wissenschaft für viele Forscher kein Widerspruch sei. Wie das Magazin schreibt, hätte man hierzu 275 Professoren und Dozenten von 21 verschiedenen Universitäten in den USA befragt. Nur 15% der Befragten hätten angegeben, dass Glaube und Wissenschaft schon immer in einem Konflikt stünden. Den Ergebnissen sollte man jedoch mit Vorsicht begegnen, denn weder das im Bericht beschriebene Auswahlverfahren noch die Anzahl der befragten Forscher entspricht wissenschaftlichen Standards.

Evangelikale in den USA

Sie hassen Unglauben, die Evolutionstheorie, den Staat Homosexuelle und Katholiken. Evangelikale in den USA sind oftmals radikale Glaubenskrieger, die mitunter auch nicht vor Gewalt zurückschrecken. Die NZZ hat diesen Fundamentalisten nun einen langen Hintergrundartikel gewidmet, den wir unseren Lesern nur nachdrücklich empfehlen können.

Wunder der Biologie

Eine lesenswerte Rezension von Josef H. Reichholfs Buch „Naturgeschichten“ hat Marion Lühe verfasst. Die Autorin kommt bei Ihrer Besprechung aus dem Staunen kaum noch heraus.

Menschliche Kreuzungen

Die Auffassung, dass sich die Neandertaler mit uns Menschen gepaart haben, hat sich in der Forscherwelt inzwischen weitgehend etabliert. Wie man bei Spiegel online nun berichtet, haben sich die Menschen im Laufe ihrer Entwicklung offenbar nicht nur mit diesen vereinigt. Dies zumindest legen laut dem Bericht Genanalysen nahe, welche Forscher bei afrikanischen Naturvölkern gemacht haben.

Australopeticus sediba

Wie ein Lauffeuer ging in den letzten Wochen die Nachricht durch die Medien, dass ein neuer Urahn des Menschen gefunden wurde und, dass nun die Geschichte der menschlichen Evolution neu geschrieben werden müsste. Ob dem tatsächlich so ist, sollte man jedoch noch abwarten. Die Einordnung des neuen Fundes durch die wissenschaftliche Community steht noch weitgehend aus. Spannend scheint der Fund aber allemal zu sein. Wie dem Bericht bei Spiegel online zu entnehmen ist, war Urmensch mit Namen Australopeticus sediba bereits in der Lage mit Werkzeugen zu arbeiten und verfügte über ein hoch entwickeltes Gehirn. Das Alter des Urmenschen wird mit zwei Millionen Jahren angegeben.

Lamarck vs. Darwin

Das Deutschlandradio geht der Frage, ob Lamarck mit seiner Annahme, dass Tiere und Pflanzen in kleinen Schritten sich ihrem Lebensumfeld anpassen, nicht doch Recht gehabt haben könnte. Das zumindest legen laut Deutschlandradio neue Studienergebnisse einer Forscherin nahe. Demnach sollen auch Proteine Informationen an nachfolgende Generationen weitergeben können.