Presseschau | 15.01.2010
Mit jeder Presseschau verstehen Sie die Welt ein bisschen besser. Diesmal geht es um die Fragen: Wozu ist die Ehe gut? War der Neandertaler schlauer als vermutet? Steckt die Quantenmechanik auch in unseren Köpfen? Und vor allem: Wie muss man tanzen, um die schönsten Frauen zu bekommen? Und dies sind nur einige der zahlreichen Themen jener erkenntnisträchtigen Woche...

Auch Prionen sind der Evolution unterworfen
Pathogene Prionen, die aus PRPC-Proteinen (Eiweißen) hervorgehen, haben keine DNA oder RNA, aber sie sind dennoch der Mutation und Selektion unterworfen. Charles Weissmann, Autor einer neuen Studie zum Thema, sagte dazu: „Wir fanden heraus, dass eine RNA-Virus-Population, die eigentlich nur eine Sequenz haben sollte, ständig neue Mutationen erzeugte und die unerwünschten eliminierte.“ Mit anderen Worten scheinen die Bedigungen für die Entstehung von Leben weniger anspruchsvoll zu sein, als bislang vermutet.
Evolution versus Kreationismus: Die Standard-Debatte
Der auf YouTube aktive Satiriker „NonStampCollector“ hat die typischsten Argumente von Kreationisten gesammelt und sie in diese fiktive Debatte zwischen einem Schöpfungsgläubigen und einem Biologen eingebaut. Kennt man diese Debatte, kennt man sie alle. Neue Argumente braucht man von der 6-Tage-Fraktion nämlich nicht zu erwarten.
Solange die Schwiegermutter nicht im selben Haushalt wohnt, muss Ehe nicht schlecht sein. Monogamie hat auch Vorteile, zum Beispiel stammen die Kinder mit höherer Wahrscheinlichkeit auch wirklich vom jeweiligen Partner und beide Partner müssen in den Nachwuchs investieren. Treue stärkt die Stabilität einer Beziehung und senkt den Stresslevel, sodass die Partner sich nicht ständig auf die Finger schauen müssen, ob einer irgendwo in eine neue Familie investiert. Trotzdem ist Monogamie in den allermeisten Fällen nur eine vorrübergehende Angelegenheit. Ehen halten im Schnitt 9,2 Jahre und selbst währenddessen gehen die meisten Partner irgendwann einmal fremd.
Neandertaler schlauer als gedacht?
Neandertaler lebten vor 160.000 bis 30.000 Jahren. Man hielt sie bislang dem Homo Sapiens für geistig unterlegen, aber allmählich häufen sich die Belege, dass er vielleicht nicht so unterlegen war, wie angenommen. Nun sind gefärbte und gelochte Muscheln gefunden worden, welche der Neandertaler als Schmuck verwendete. Solche künstlerischen Handarbeiten waren bislang nur vom Homo sapiens bekannt.
Amerikanische Haftscheibenfledermäuse haben ein System zur gegenseitigen Wohnungsvermittlung entworfen: Sie suchen sich täglich neue aufgerollte Blätter zum Schlafen und wenn sie welche gefunden haben, antworten sie einem Frageruf der noch suchenden Kollegen und informieren ihn über die Lage des Schlafplatzes.
Der Index für kreationistische Behauptungen
Diese englische Website bietet ein reichhaltiges Sortiment an kreationistischen Behauptungen und wissenschaftlichen Antworten. Dort erfährt man auch verblüffende Details. Zum Beispiel war die einzige Form des Schöpfungsglaubens, der in den USA zeitweise staatliche Anerkennung fand, der Glaube der Umatilla-Indianer. Gegen den Minderheiten-Bonus kommen die evangelikalen Kreationisten eben nicht an.
Das unintelligente Design des Lebens
Ein Beitrag über Richard Dawkins neuestes Buch „The Greatest Show on Earth“, in dem er die Belege für die Evolution erläutert.