Presseschau | 17.02.2012

Nachwehen zu Darwins Geburtstag

Darwin-Jahr Bild

Die Presseschau beschäftigt sich in dieser Woche mit dem Darwin-Tag, der anlässlich des Geburtstages von Charles Darwin von wissenschaftlich orientierten Menschen rund um den Globus begangen wurde. Darüber hinaus kann man erfahren, was es mit der adaptiven Radiation auf sich hat und welche politischen Ziele Evangelikale verfolgen. Last but not least, haben wir noch ein ganz besonderes Interview gefunden.

Fisch mit Gefrierschutz

Beim ORF gibt es einen lesenswerten Artikel, der sich mit „Frostschutzfischen“ beschäftigt. Die antarktischen Knochenfische sind dazu in der Lage, selbst bei extremsten Minustemparaturen mittels eines körpereigenen Gefrierschutzmittels zu überleben. In dem Bericht wird anhand dieses Beispiels auch das Prinzip der adaptiven Radiation erläutert, demnach führt das Ausnutzen ökologischer Nischen zu einer Ausdifferenzierung der Stammart.

Atheistische Fische

Leider blieb auch dieses Jahr der Darwin-Tag weitgehend von der Presse unbeachtet. Eine löbliche Ausnahme machte der Spiegel. Frank Patalong geht in seinem Beitrag „Fisch frisst Fisch“ nicht nur grundlegenden Fragen zur Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion nach, sondern lässt auch säkulare Gruppen zu Wort kommen. Außerdem liefert er wertvolle Aufklärungsarbeit zu evangelikalen Umtrieben, die ja bekanntermaßen mit der Evolution so ihre Probleme haben.

Sollen deutsche Christen den Darwin-Tag feiern?

Dieser Frage geht Ulrich Pontes bei evangelisch.de nach und bedauert, dass die Kirchen bei diesem Tag nicht mitmachen. Es folgt dann die übliche Litanei von der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Glauben, selbstredend ohne, dass neue überzeugende Argumente vorgebracht werden.

Die religiöse Rechte in den USA


Um die Gruppe der Evangelikalen geht es auch in einem Beitrag im Standard. Doris Griesser beleuchtet darin die Rolle der christlichen Eiferer in der amerikanischen Politik und in der amerikanischen Gesellschaft. Zu deren politischen Zielen gehört auch die Bekämpfung der Evolutionslehre, die viele Evangelikale am liebsten gesetzlich verbieten lassen würden.

Interview mit Thomas Metzinger

Bei Telepolis ist ein sehr interessantes Interview mit Thomas Metzinger veröffentlicht worden. Das Beiratsmitglied der Giordano Bruno Stiftung gilt als einer der führenden Philosophen in Deutschland und ist dafür bekannt, eine Brücke zwischen Geistes-und Naturwissenschaften zu schlagen. In dem Interview selbst geht es um das Gehirn als ontologische Maschine. Metzinger beruft sich dabei auf die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung.

Antibiotikaresistenzen auf Galapagos

Höchst spannend ist das, was die Frankfurter Allgemeine zum Ausbreiten zur Evolution der Bakterien zu berichten hat. Ein bekanntes Phänomen, dass Mediziner auf der Welt immer mehr Probleme bereitet, ist, dass es immer mehr Bakterien gibt, die gegen Antibiotika resistent sind. Eben solche wurden nun auf den Galapagos Inseln bei dort lebenden Echsen festgestellt. Eingeschleppt haben diese offenbar Touristen.