Presseschau | 18.04.2010

Warum der Gottesglaube nicht angeboren ist
Die Templeton-Stiftung orientiert ihre Politik an Insekten der Gattung Homalotylus, die ihre Opfer von innen auffressen, nur dass die Wissenschaft ihr Opfer ist und nicht unsere Marienkäfer. Die Stiftung, die über hunderte von Millionen Dollar verfügt, hat in Zusammenarbeit mit der Oxford-Universität ein Multimillion-Dollar-Projekt angekündigt, dass aufzeigen will, warum die Religion so weit verbreitet ist. Dabei steht ihre Antwort bereits fest, wie man an den Büchern, welche die Stiftung finanziert, feststellen kann: Religion sei angeboren und von Vorteil für die Menschheit (dazu mehr in kommenden Beiträgen).
Der Forscher Gregory Paul, Autor von einflussreichen soziologischen Studien zum Verhältnis von Religion und Gesellschaft, widerspricht: Er weist darauf hin, dass religiöser Glaube überall in der entwickelten Welt rückläufig ist. Auch sind lange nicht alle Naturvölker religiös, beispielsweise kommen die Hadza in Ostafrika mit einem Minimum an Religion und sogar ohne einen Glauben an ein Nachleben aus.
„In jeder wohlhabenden Demokratie mit universeller Gesundheitsfürsorge, Arbeitsplatz- und Rentensicherheit und geringen Graden an Gesellschaftskrankheiten wie Mord, Gefängnisinsaßen, Jugend- und Erwachsenensterblichkeit, Scheidungen und so weiter, hat die Mehrheit der Mittelschicht die Kirchen in Scharen verlassen, weil sie nicht länger die Notwendigkeit sieht, Schutz und Unterstützung bei übernatürlichen Kräften zu suchen.“
Dawkins und Hitchens wollen Papst verhaften lassen
Die beiden populärsten Atheisten der Welt wollen den Papst in England verhaften lassen. Der Vorwurf: Verbrechen gegen die Menschheit. Dawkins und Hitchens haben sich mit zwei Anwälten zusammengetan, die eine realistische Chance sehen, den Papst, wie bereits den chilenischen Diktator Augusto Pinochet, bei seinem Großbritannienaufenthalt festnehmen zu lassen. Dem Papst wird vorgeworfen, den Kindesmissbrauch in seiner Organisation systematisch verschleiert zu haben, in drei Fällen sei er direkt und persönlich für die Vertuschung des Missbrauchs und die Versetzung von Tätern verantwortlich gewesen.
Der Anwalt und Menschenrechtsexperte Geoffrey Robertson, der bereits Salman Rushdie vertreten hat, plädiert für die Verhaftung des Papstes und hält sie für möglich. Sogar Michael Ruse, der die Neuen Atheisten von Anfang an kritisiert hat, schloss sich Richard Dawkins in einem Artikel an. Überschrift: „Die katholische Kirche: Warum Richard Dawkins recht hatte und ich danebenlag“.
„Es war eine Überraschung für mich, auf wie viele Psychopathen ich unter den Priestern traf“
So die Worte des Psychotherapeuten Leslie Lothstein vom Institute of Living, der eigenen Angaben zufolge schon 300 katholische Priester behandelt hat, nicht nur solche mit sexuellen Problemen, sondern auch mit Geisteskrankheiten, Alkoholismus und so weiter. Dr. Lothstein weist darauf hin, dass nur eine kleine Minderheit der psychisch kranken Priester echte Pädophile sind, viele sind dagegen „ephebophil“, interessieren sich also für Jugendliche im Alter von 13 bis 15.
Die Unterscheidung ist darum wichtig, weil Ephebophilie normal ist und das sexuelle Interesse der Betroffenen verändert werden kann. Echte Pädophile dagegen sind von Natur aus anders gepolt und können nicht behandelt werden. Sie glauben, dass Kinder sie verführen wollten und sie interessieren sich nicht nur für Sex, sondern für echte Liebesbeziehungen mit Kindern. Echten Pädophilen kann man nur klarmachen, dass das angebliche sexuelle Interesse von Kindern an ihrer Person eine Fehlinterpretation darstellt.
Dr. Lothstein hatte auch mit Priestern zu tun, die Frauen geschwängert hatten, die dann Abtreibungen durchführen ließen. Auf die Frage, warum sie kein Kondom verwendet hätten, antworteten die Priester, dies widerspreche der Lehre der Kirche. Ist natürlich blöd, da Abtreibungen ja auch der Kirchenlehre widersprechen.
AM