Presseschau | 30.08.2012
Auch in dieser Woche können wir wieder mit spannenden Hinweisen auf Forschungsergebnisse aufwarten. Erfahren Sie, was es mit dem menschlichen Gerechtigkeitssinn auf sich hat, was an den Fortpflanzungsstrategien des Salamanders spannend ist, ob Gensoja dick macht und wie alt die älteste Fliege der Welt ist.
Julia Merlot berichtet für den Spiegel über eine Studie von Biologen, die herausgefunden haben wollen, dass faires Verhalten ein menschliches Privileg sei, das man bei unserem nächsten Verwandten dem Schimpansen nicht finden kann. Konkret ging es bei dem Versuch darum, ob die Probanden Nahrungsmittel teilen würden oder nicht. Menschen taten dies, die Affen dagegen nicht. Die Forscher nehmen zudem an, dass dieser Gerechtigkeitssinn sich entwickelt habe, nachdem sich die Menschenaffen in die Gattungen Pan und Homo aufgeteilt hätten. Kritisch anmerken sollte man allerdings, dass wenn man das Labor verlässt und sich auf der Welt umsieht vom „fairen Verhalten“ des Menschen nicht allzu viel zu sehen ist. Spannend wäre doch die Frage, wie es sein kann, dass unsere Art trotz Hang zum Altruismus sich immer wieder in ausbeuterischen Systemen organisiert.
Fortpflanzungsstrategien des Salamanders
Für die Frankfurter Rundschau hat Georg Rüschmeyer einen sehr ausführlichen Beitrag über den Salamander verfasst, der mit einigen Legenden rund um dieses ungewöhnliche Tier aufräumt. So erfahren wir, dass der Salamander weder feuerfest noch besonders giftig ist. Stattdessen hebt der Artikel hervor, dass die Fortplanzungsstrategien des Amphibiums sehr variabel sind und zwar je nach verfügbarerer Gewässerart.
Galapagos ist immer wieder ein beliebtes Thema in der deutschen Presselandschaft. Diesmal hat sich Sascha M. Kleis bei der Welt online mit der Inselgruppe beschäftigt. Dabei verweist er zunächst auf die Entwicklung der Evolutionstheorie durch Charles Darwin, die dort ihren Anfang nahm. Kern seiner Betrachtung ist jedoch die Flora und Fauna der Insel. Insbesondere deren Reiz für Besucher wird betont.
Bei der taz wird über eine Studie berichtet, die ein schlechtes Licht auf genetisch veränderte Lebensmittel wirft. Die an einer norwegischen Hochschule durchgeführte Studie hat ergeben, dass Mäuse und Lachse, die mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurden, dicker wurden als ihre Artgenossen, die natürliches Soja fraßen. Beonders brisant: Die Gene der Futterpflanzen waren auch in den Organen der Tiere zu finden. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die Norweger eine „neue Runde bei der Risikobewertung“ fordern.
Die ältesten Gliederfüßler der Welt
Wie man dem Newsticker der Süddeutschen entnehmen kann, haben Forscher in den italienischen Dolomiten die vermutlich ältesten Gliederfüßler der Welt gefunden. Das Forschungsteam hatte laut dem Bericht 70000 Bernsteinstücke nach Fossilien durchsucht. Lohn der Arbeit: Eine Fliege und zwei Milben. Klingt erstmal wenig spektakulär, aber die Funde sind 230 Millionen Jahre alt!