Presseschau | 18.06.2011

Von logisch denkenden Babys und unlogisch denkenden Erwachsenen

Darwin-Jahr Bild

Die Presseschau, diesmal mit den Themen Auseinandersetzung um gbs-Ethikpreis, Grundrechte für Menschenaffen, sesshafte Urmänner und unserem Verhältnis zu Haustieren. Außerdem kann man erfahren, dass Babys auf ihre eigene Art schlauer sind als gläubige Erwachsene und warum der Neubau eines Darwineums in Rostock nur eine eingeschränkt gute Idee ist.

Bizarre Auseinandersetzung um Ethikpreis der GBS

Eigentlich solle es bei der Preisvergabe der Giordano Bruno Stiftung ja um das Anliegen des Great Ape Projects gehen, dass auch Menschenaffen das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit zuerkannt werden sollten. Doch die Kritik von Behindertenverbänden, die sich an dem Preisempfänger Peter Singer entzündete, ließ das eigentliche Thema in den Hintergrund treten. Wer Näheres zu der Auseinandersetzung wissen möchte, dem sei der Artikel beim hpd nachdrücklich empfohlen.

Neue gbs Broschüre

Um das in der vorherigen Meldung bereits kurz dargestellte Great Ape Project zu unterstützen, hat die Giordano Bruno Stiftung eine neue Broschüre entworfen. Diese zeigt nicht nur beeindruckende Bilder unsere nahen Verwandten, sondern überzeugt auch durch die stringente Argumentation. Bonobos und Schimpansen sind eben nichts anderes als unsere Brüder und folglich sollten wir sie auch so behandeln.

Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.

Sesshafte Urmänner?

Wie die Welt berichtet, wollen Wissenschaftler herausgefunden haben, dass bei unseren Vorfahren die Männer sesshaft wahren, während die weiblichen Urmenschen in die Welt hinauszogen. Grundlage dieser These ist eine Untersuchung von fossilen Zähnen, die man in Höhlen in Südafrika gefunden hat. Die untersuchten männlichen Individuen wiesen dabei Spuren von Strontium auf, die auf eine Herkunft aus der Gegend schließen lassen, während weibliche Individuen andere Strontiumspuren aus anderen Regionen aufwiesen. Angesicht der sehr geringen Fallzahl an untersuchten Zähnen ist das Ergebnis jedoch nicht repräsentativ.

Unsere liebsten Freunde

Für viele Menschen sind Haustiere ein wichtiger Teil ihres eigenen Lebens. Dabei ist die emotionale Bindung zu den Tieren mit der zu einem nahestehenden Menschen vergleichbar. Soweit so unstrittig. Fraglich ist jedoch die These, die von der Paläontologin Pat Shipman vertreten wird. Demnach sei die Tierliebe der Menschen maßgeblich für die Entwicklung der Menschheit.

Mobile Ausstellung zur Evolution

Das Thema Evolution ist an Schulen immer noch viel zu wenig präsent. Was eigentlich schon in der Grundschule gelehrt werden sollte, wird erst in den weiterführenden Schulen behandelt und das dann oft unzureichend. Aber es gibt offenbar auch Hoffnungsschimmer. So hat sich die Realschule der Stadt Wiehl eine Wanderausstellung Evolution ins Haus geholt. Diese Ausstellung arbeitet dem Bericht zufolge mit modernen Methoden, um den Kindern die Mechanismen der Evolution nahezubringen. Es ist zu hoffen, dass viele weitere Schulden dem Beispiele folgen.

Babys und Logik

Von Menschenbabys wird im Allgemeinen ja nicht viel an kognitiven Fähigkeiten erwartet. Aber immerhin können selbst Einjährige zumindest rudimentär logisch denken. Wie Forscher nun, laut dem Bericht in der FTD, herausgefunden haben, wissen auch die Kleinsten schon, dass Dinge nicht einfach verschwinden können und dass man nicht durch Wände gehen kann. Angesichts der Tatsache, dass viele erwachsene Menschen glauben, dass man über Wasser laufen kann, ist das doch eine beeindruckende Leistung.

Darwineum in Rostock

Im Rostock er Zoo wird aktuell ein sogenanntes Darwineum gebaut. Was auf den ersten Blick eine gute Idee zu sein scheint, ist beim zweiten Blick jedoch ein fragwürdiges Unterfangen. Denn neben der lobenswerten Absicht den Menschen die Evolutionslehre mittels modernen Ausstellungen nahezubringen, ist es leider auch Teil des Konzeptes dort Menschenaffen zu halten.