Presseschau | 06.04.2011

Die letzten ihrer Art

Darwin-Jahr Bild

Die neue Presseschau bietet diesmal einen Einblick in Diffamierungstaktiken von religiöser Seite. Außerdem gibt es einen interessanten Videotipp sowie die spannende Frage nach dem Orgasmus der Frau.


Eine Reise zu den Letzten ihrer Art

Douglas Adams wurde vor allem durch die Reihe Per Anhalter durch die Galaxis bekannt. Weit weniger Leute wissen jedoch um seine Tätigkeit als Naturforscher. Zusammen mit dem Zoologen Mark Carwardine reiste der Freund von Richard Dawkins vor 20 Jahren zu vom Aussterben bedrohten Tierarten rund um die ganze Welt. Dokumentiert ist diese Reise in dem Buch Die letzten ihrer Art. Mit viel Humor aber auch mit viel Traurigkeit schufen Adams und Carwardine damals ein wunderbares Werk, dass viele Menschen bewegt hat und das bis heute lesenswert ist. Nun wurde diese Reise wiederholt. Nachdem Adams jedoch 2002 diesen völlig unbedeutenden blauen Planeten am Rande einer noch unbedeutenderen Milchstraße verlassen hat, um gemütlich irgendwo im All ohne lästige Paparazzi einen pangalaktischen Donnergurgler schlürfen zu können (Es gibt übrigens auch die abwegige Theorie Douglas Adams wäre damals an einem Herzinfarkt gestorben), musste ein neuer Mitreisender her. Daher haben sich nun also der britische Komiker und Freund von Adams Stephen Fry und Carwardine aufgemacht, um zu sehen, was aus den Arten geworden ist. Ansehen kann man sich das Ergebnis dieser Reise nun auf Arte.

Was für einen biologischen Sinn macht der Orgasmus der Frau?

Die Welt geht der spannenden Frage nach, welchen biologischen Sinn der weibliche Orgasmus hat. Während bei Männern der Sinn schnell erklärt ist, denn schließlich dienst der Samenerguss der Fortpflanzung und damit der Verbreitung der eigenen Gene. So ist die Frage bei der Frau schwieriger zu beantworten. Die Welt präsentiert zur Beantwortung dieser Frage eine ganze Reihe an Thesen. So gibt es etwa Forscher, die der Meinung sind, der Orgasmus diene dazu in einem guten Liebhaber auch einen fürsorglichen Familienvater zu erkennen. Andere wiederum glauben, dass die Ur-Frauen, die zum Orgasmus kamen auch mehr Sex wollten, was sich dann ebenfalls positiv auf die Reproduktionsrate auswirkte. Die derzeit häufigste vertreten Hypothese ist laut Welt  jedoch, dass der weibliche Orgasmus nur ein Nebenprodukt des männlichen sei. Vielleicht ist das aber auch alles gar nicht wirklich wichtig, solange man eben Spaß beim Liebesspiel hat.

Schöpfung und Evolution


Ein neues Buch soll belegen, dass die Evolutionstheorie kein Argument gegen einen Schöpfergott sei. Das zumindest glauben der Mediziner Johannes Huber und der Physiker Walter Thirring. In ihrem Buch pochen Sie darauf, dass man von naturwissenschaftlicher Seite aus den wichtigen Beitrag der Religion zum gesellschaftlichen Zusammenhalt würdigen solle. Zudem wollen die beiden Herren erkannt haben, dass die moderne Naturwissenschaft auf dem Boden des christlichen Abendlandes gewachsen sei. Mit den historischen Tatsachen hat diese Hypothese freilich nicht viel zu tun. Auch die Rolle der Religion zum gesellschaftlichen Zusammenhalt kann angesichts der Geschichte des Christentums auch gänzlich anders interpretiert werden.

Domradio über Dawkins

Das katholische Domradio widmet Richard Dawkins anlässlich seines 70. Geburtstages einen Beitrag. Dabei ist es wenig überraschend, dass der britische Biologe nicht allzu gut wegkommt. Einmal mehr wird versucht, ihn in eine extremistische Ecke zu stellen. So wird ihm ein „mechanisch verarmtes Weltbild“ unterstellt. Außerdem würden seine Werke einen „grobschlägigen Naturalismus“ reaktivieren und weil das als Diskreditierung noch nicht reicht, wird er als „fanatischer Eiferer“ bezeichnet. An einer sachlichen Auseinandersetzung scheint man also beim Domradio nicht interessiert zu sein. Ohnehin stellt sich nach der Lektüre des Beitrag die Frage, wer hier der Eiferer ist?

Rezension zum Schöpfungswahn

Die Märkische Allgemeine hat eine Rezension zum neuen Buch von Richard Dawkins veröffentlicht und empfiehlt das Buch weiter. Aufgrund der aktuell unklaren Rechtslage (Urheberrechts-Klage der SZ und der FAZ gegen perlentaucher.de) muss ich an dieser Stelle leider darauf verzichten, die Rezension näher zu beleuchten.Wer mehr wissen möchte, folge also bitte dem Link.