Presseschau | 15.07.2011

Lesenswertes im Sommer

Darwin-Jahr Bild

Alle zwei Wochen wieder präsentieren wir eine neue Presseschau. Diesmal geht es um Missverständnisse bei der Evolutionstheorie, um die Logik der Nichtlogik und um die Bedeutung der Schönheit für die Evolution. Außerdem bringt die Uni Camebridge Licht in die Arbeitsweise von Charles Darwin und wir erfahren etwas über die Bedeutung der Entdeckung des Urvolgels  Archaeopteryx.

Focus räumt mit Missverständnissen auf

Focus Redakteur Sebastian Jutzi hat einige der schlimmsten Missverständnisse über die Evolutionstheorie zusammengestellt. Kurz und bündig erklärt er, warum der Mensch eben nicht die Krönung der Schöpfung ist, dass Darwin nicht der Erste war, der sich mit Evolution beschäftigte und dass die Schöpfungsgeschichte eben nur ein Mythos ist. Besonders lobenswert ist auch, dass Jutzi klarstellt, dass Survival of the fittest eben nicht mit dem Überleben des Stärkeren übersetzt werden darf. Tatsächlich wäre es wünschenswert, wenn sich mehr der Mainstream-Medien die Mühe machen würden, die Evolution den Menschen in dieser Form nahezubringen.

Die Logik der Nichtlogik

Der Evolutionsbiologe und Evomagazin Autor Andreas Kilian hat dem Netzmagazin Telepolis ein umfangreiches Interview gegen, das es in sich hat. So erfahren wir, was es mit der Logik der Nichtlogik auf sich hat, wie sich Wissenschaft und Glauben unterscheiden und warum gerade die monotheistischen Religionen ein Problem darstellen. Aber auch Kilians zentrales Anliegen endlich eine brauchbare Definition der Religion zu etablieren, kommt ausführlich zur Sprache. Zudem gelingt es Kilian, die viel verbreitete Annahme zu widerlegen, dass Religiosität einen biologischen Vorteil hätte, weil sie die Reproduktivität fördern würde.

Universität Cambridge veröffentlicht Darwins Notizen

Die Universität Cambridge hat sich die Mühe gemacht die Notizen, Kommentare und Zeichnungen von Charles Darwin der Öffentlichkeit zugängig zu machen. Tatsächlich kann anhand dieser Notizen Darwins Arbeitsweise nachvollzogen werden, man kann dem großen Naturforscher sozusagen beim Arbeiten über die Schulter schauen. Außerdem ist somit auch nachzuvollziehen, auf welche Literatur er zurückgegriffen hat und welche Abschnitte ihn am meisten beschäftigten. Wer sich selbst ein Bild des Projektes machen möchte, kann das unter: http://www.biodiversitylibrary.org/collection/darwinlibrary tun.

Schönheit und die Evolution

Der Evolutionsbiologe Josef Reichholf ist ein begehrter Ansprechpartner für die Medien und wartet kontinuierlich mit neuen Büchern und Erkenntnissen auf. Für das Hamburger Abendblatt hat nun Thomas Andre sein neuestes Buch Der Ursprung der Schönheit: Darwins größtes Dilemma rezensiert. Wer sich für die Besprechung interessiert, folge bitte dem Link.

Galapgosbilder bei Welt der Wunder

Das Wissensmagazin Welt der Wunder hat eine Bildergalerie von der Insel Galapagos ins Netz gestellt, die einmal mehr die ganze Faszination dieser Landschaft und ihrer Bewohner widerspiegelt. Ein Klick lohnt sich!

Darwin und der Urvogel

Martin Koch thematisiert im Neuen Deutschland die Geschichte der frühen Entdeckung des Urvogels Archaeopteryx, der sehr früh die von Darwin vertreten Theorie, dass es in der Evolution Zwischenformen geben müsse, bestätigte. Außerdem beleuchtet der Autor auch die Theorie, dass die Vögel aus Dinosauriern hervorgegangen sein könnten und liefert hierfür Argumente. Am Ende kommt gbs-Beirat Ulrich Kutschera zu Wort, der bestätigt, dass in den letzten Jahren viele neue Zwischenformen entdeckt werden konnten.