Presseschau | 11.06.2009

Krieg, das Gewalt-Gen und ein Tabubruch

Evolvierten Dinos zu Vögeln? (Zina Deretsky, National Science Foundation)

Menschenaffen lachen, aber sie lachen uns nicht aus. Eine hohe Bevölkerungsdichte fördert Innovationen. Wir werden menschlicher durch Krieg. Gewalt-Gen mal wieder gefunden. Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Allgemeine Gegenseitigkeit. Vögel sind vielleicht nicht die Nachfahren von Dinosauriern. Willkommen bei der Presseschau.


Alle Menschenaffen lachen

Menschenaffen sind ebenso kitzlig und lachen wie wir. Aber warum tun wir das überhaupt? Ursprünglich ein Schutzmechanismus: Wenn wir überraschend berührt werden, spannen sich die Muskeln zusammen, damit wir schnell reagieren können. Dies genügt bereits, um zum Beispiel gefährliche Insekten zu verscheuchen. Affen lächeln, um ihre Friedlichkeit zu signalisieren. Sie werden dafür belohnt, indem sie geringere Verletzungen von Kämpfen davon tragen. Das Lachen hat sich weiterentwickelt und dient nun auch als positives Gemeinschaftssignal. Die nächste Entwicklungsstufe ging der Mensch alleine: Nur wir lachen andere aus. Mehr über die Evolution des Lachens gibt es hier.


Bevölkerungsdichte führt zu kulturellen Innovationen

Eine neue Studie stützt die Theorie, dass eine hohe Bevölkerungsdichte und reger Kontakt mit anderen Gruppen besseres Lernen und Nachahmen fördert, sodass Innovationen erhalten werden, auf deren Basis weitere entstehen. Die Vernetzung wäre demnach ein zentraler Faktor für die Förderung von kulturellen Innovationen. Darum sind ländliche Regionen mit dünner Besiedlung etwas zurückgeblieben. Das Internet könnte allerdings Abhilfe schaffen.


Menschlicher durch Krieg und Handel

Nicht nur die hohe Bevölkerungsdichte, sondern auch der Krieg hat zur Entwicklung der menschlichen Kultur und zur Durchsetzung des Altruismus beigetragen. Gruppen, die besonders gut zusammenarbeiteten, hatten einen Überlebensvorteil gegenüber Gruppen, die sich aus eher selbstsüchtigen Individuen zusammensetzten. Selektiert wurden letztlich allerdings die Gene, die altruistisches Verhalten förderten und nicht irgendwelche Gruppen. Diese waren in verschiedenen Gruppen nur unterschiedlich häufig anzutreffen.