Presseschau | 08.12.2011

Kreationisten, Charlie und der Urknall

Darwin-Jahr Bild

Das Ende des Jahres kommt mit rasenden Schritten auf uns zu und die vorletzte Presseschau für 2011 steht an und wieder haben wir spannende Beiträge aus der Welt der Wissenschaft gefunden, die wir für lesenswert halten. Thematisch geht es diesmal u.a. um den Kreationismus in Europa, die Evolution im neuen Roman von Robert Harris, den Urknall in Mannheim und das Sozialverhalten von Primaten.

Muslimische Studenten und die Evolutionstheorie

Wie die Deutsch Türkischen Nachrichten berichten, kommt es an britischen Universitäten immer öfter zu Konflikten zwischen gläubigen Muslimen und Professoren. Dem Bericht zufolge würden immer mehr Studierende Vorlesungen boykottieren, weil diese sich mit den Lehren von Charles Darwin beschäftigen. Diese würden nicht dem Koran entsprechen und sind demnach also falsch. Bislang kennt man in der westlichen Welt dieses Argumentationsmuster vor allen von evangelikalen Christen, die in ihrer Radikalität alles ablehnen, was sie nach ihrer Ansicht nicht aus der Bibel ableiten lässt. Tatsache ist aber, dass auch im Islam die Wissenschaftsfeindlichkeit vor allem im Bezug auf die Evolutionslehre sehr ausgeprägt ist. Selbst in einem vergleichsweise moderaten Land wie der Türkei sollte man sich besser nicht öffentlich zu Darwin bekennen.

Evolution in der Literatur

Robert Harris gehört zu den erfolgreichsten Romanautoren unserer Tage und hat soeben einen neuen Roman veröffentlicht, der sich mit der Evolution, Frankensteins Monster und der Finanzkrise beschäftigt. Das war Grund genug für die Welt mit dem Autor ein lesenswertes Interview zu führen, das wir unseren Lesern hiermit empfehlen möchten.

Interview zum Kreationismus in Europa

Der Beirat der Giordano Bruno Stiftung Ulrich Kutschera hat dem hpd ein Interview gegeben, dass sich mit dem Kreationismus in Europa beschäftigt. Ausführlich gibt er dort darüber Auskunft, welche Gruppen in Europa dem Schöpfungslauben anhängen und mit welchen Methoden diese versuchen Anhänger zu gewinnen. Zudem berichtet er, dass man davon ausgehen muss, dass in evangelischen Privatschulen der Schöpfungswahn bereits Einzug gehalten hat. 

Charles Darwins Forschungsarbeit zur Mimik

Die Badische Zeitung erinnert dankenswerterweise in einem lesenswerten Beitrag an ein fast vergessenes Werk von Charles Darwin. Das Buch mit dem Namen Expressions of the Emotions in Man and Animals erschien 1872 uns setzte sich mit der Frage auseinander, wie Gesichtsausdrücke zu deuten sind. 

Urknall und Evolution in Mannheim

Den Urknall und die Evolution kann man bis zum 11. Februar 2012 im Mannheimer Planetarium erleben. Grundlage der multimedialen Show ist ein 3-D Film, der mit Sternenbildern ergänzt wird. Weitere Informationen dazu sind auf der Homepage des Mannheimer Planetariums abrufbar.

Das Licht der Sonne und unser Sozialverhalten


Sebastian Herrmann thematisiert in der Süddeutschen Zeitung die Auswirkungen einer simplen Verhaltensänderung. Dem Bericht zufolge haben die frühen Primaten vor rund 52 Millionen Jahren damit begonnen, auch im Tageslicht nach Nahrung zu suchen. Da sie sich damit einer größeren Gefahr aussetzen, von Raubtieren gefressen zu werden, wurde es wichtig, sich besser in Gruppen zu organisieren.