Presseschau | 13.04.2012

Kooperation, Evolution und die Kunst gesund zu leben

Darwin-Jahr Bild

Durchaus auffallend war, dass um Ostern herum wenig über Evolution und Wissenschaft berichtet wurde. Dennoch ist es uns gelungen, einige lesenswerte Beiträge aufzufinden. Erfahren Sie, was die Evolution mit unserer Ernährung zu tun hat, warum es gefährlich ist, die Evolutionslehre zu verkürzen und warum es gut ist, dass Santorum nicht US-Präsident wird

Paläopower

Der Humanistische Pressedienst berichtet über eine Veranstaltung mit der Biologin Sabine Paul, die auf dieser ihr neues Buch Paläopower vorstellte. Der Beitrag macht klar, dass Darwins Evolutionstheorie eine ganze Menge auch mit Genuss, Gesundheit und Ernährung zu tun hat. Zudem erfahren wir dort, dass der Mensch im Grunde immer noch ein Jäger und Sammler ist, was seine körperliche Ausstattung angeht. Das freilich geht nicht wirklich mit unseren modernen Lebensumständen zusammen, was logischerweise zu einer ganzen Reihe von Problemen führt.

Missinterpretierte Evolution

Was passieren kann, wenn man Darwins Evolutionstheorie missinterpretiert und sie zum reinen Kampf ums Dasein verkürzt, das dürfte nach der Lektüre des Artikels in der Welt klarwerden, der sich mit Houston Stewart Chamberlain beschäftigt. Manuel Opitz legt darin dar, dass es der Engländer Chamberlain war, der Hitler die Ideen für seine Rassenlehre lieferte.    

Kooperation und Evolution

Das humanistische Magazin Diesseits hat eine lesenswerte Rezension zum neuen Buch von Frans de Waal verfasst. Darin zeigt sich Jaap Schilt sehr angetan von dem, was de Waal über Kooperation im Tierreich zu sagen hat. Die ausführliche Rezension ist auch geeignet, dem geneigten Leser einen Überblick über den Inhalt des Buches zu verschaffen.

Das Ende für Santorum

Zumindest was seine Kandidatur für das Präsidentenamt angeht. Damit bleibt der Welt zumindest dieser Evolutionsgegner als nächster US-Präsident erspart. Dieser hatte erst kürzlich davor gewarnt, dass die Evolutionslehre den Atheismus fördern würde, was für den streng gläubigen Christen natürlich ein Gräuel ist.

Delfine im Zoo Duisburg

Bei DERWESTEN freut man sich offenbar über den Zuchterfolg bei den Delfinen im Duisburger Zoo. Zwar wir in dem Artikel auch auf Kritik und die Proteste gegen die Zoohaltung dieser Tiere verwiesen, aber insgesamt macht der Artikel einen unkritischen Eindruck. Dabei ist unter Experten eigentlich längst klar, dass eine derartige Haltung der Tiere nicht artgerecht sein kann.

Atheist wird Christ

Über diesen Umstand jubelt man bei Jesus.ch. Wie es in dem Beitrag heißt, hatte der Mann versucht sich die Frage zu beantworten, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Darauf hätte er in der Evolutionstheorie keine befriedigende Antwort gefunden. Vielleicht hätte man dem Mann darüber aufklären sollen, dass Wissenschaft kein Wunschkonzert ist. Nun ist er dem Bericht zufolge jedenfalls glücklich. Vor allem wohl auch deshalb, weil eine christliche Gemeinschaft Geld für ihn sammelte, damit er eine Augenkrankheit behandeln lassen konnte. Was ja durchaus löblich ist, aber das Beispiel zeigt eben auch, dass ein marodes Sozialsystem wie in den USA es Missionaren leicht macht, indem sie soziale Aufgaben übernehmen, die eigentlich die Aufgabe aller Bürger wären. Aber Steuern sind ja irgendwie nicht gottgewollt...