Vorwort | 27.07.2009
Während der Artentwicklung kann das Spalten oder Aufteilen einer Population zu unterschiedlichen Parteien führen, deren jede einen anderen Weg einschlägt und anderen Umwelten mit anderen Anforderungen begegnet. Überleben bedeutet, sich an Veränderungen anzupassen, wenn sie eintreten und bei der Verbesserung jeder folgenden Generation der erfolgreichste zu sein. Bestehen Anforderungen lange genug, können Veränderungen in unterschiedlichen Populationen zu unterschiedlichen Arten führen. Je länger die Trennung sich verändernder Populationen, desto verschiedener und für uns einfacher unterscheidbar werden die Arten. Die meisten stimmen zu, wenn man eine Art über ihren Genpool definiert. Werden Gene zwischen Populationen ausgetauscht, gehören die Beteiligten zur selben Gattung. Was aber, wenn die Populationen getrennt wurden und ihre Umwelten praktisch unverändert blieben? Unterbleibt der Austausch von Genen, entwickeln sich die Identitäten der Beteiligten auseinander. Jetzt reicht auch eine kleine Veränderung aus, deren Entwicklungskurs so zu beeinflussen, dass nach vielen Generationen eine neue Art entsteht. Werden Arten getrennt und durch die Kontinentaldrift über die Erde verteilt, folgen sie einfach den Umweltbedingungen, die denen am Ursprungsort ihrer Reise am meisten ähneln. Deutlich zeigen dies die Parallelfaunen in verschiedenen Teilen der Welt, die einander sehr ähneln, z.B. in den Subtropen Japans, Australiens und Südafrikas sowie Australiens und Chiles.
Arten können auch durch natürliche Ursachen, z.B. schnelle Vorgänge wie Vulkanausbrüche, aussterben, häufiger jedoch durch Einflüsse des Menschen. Durch die Bevölkerungsexplosion und die destruktive Natur des Menschen sind bereits zahllose Arten ausgestorben, vor allem während der letzten Jahrhunderte … nur ein Augenzwinkern gemessen am zeitlich langen Prozess der Evolution. Menschen haben Tiere bis zur Ausrottung gejagt, aus verschiedenen Gründen getötet. Andere, heute bereits ausgestorben oder nur noch am seidenen Faden einer gefährlich kleinen Population hängend, wurden und werden als Nahrung übernutzt. Zusätzlich verbreiten und verschleppen die Menschen alle möglichen Lebensformen um die ganze Welt, wenn sie auswandern, Handel treiben, reisen oder Nutzpflanzen anbauen. Dabei werden heimische Flora und Fauna durch Exoten ersetzt, die außer Kontrolle geraten und zu Schädlingen werden.
In den meisten Teilen der Welt werden natürliche Habitate durch Besiedelung des Menschen in alarmierender Schnelligkeit zerstört und verändert. Wälder werden wegen des Holzes gefällt, aber auch einfach abgefackelt und landwirtschaftlich genutzt. Die Betonbauten der Großstädte breiten sich krebsartig über natürliche Habitate aus und verbrauchen heutzutage derartig viel fossile Brennstoffe, dass sogar die Atmosphäre darunter leidet und wir mit einem bedrohten Klima konfrontiert werden, was Instabilität erzeugt und den meisten Arten keine Zeit für Anpassung lässt. Unsere Fußspuren werden in erschreckendem Maß größer und zahlreicher. Gerade haben wir 'kluge' Menschen die Gentechnik entdeckt, eine weitere Einmischung in die Natur, um eine hungrige und gierige Welt zu ernähren, die zweifellos nicht nur viele der natürlichen, die Evolution bestimmenden Prozesse wird verschwinden lassen, sondern auch eine noch größere Menschheit mit noch größeren Problemen hervorbringen wird. Eine sehr gefährliche Marschrichtung! ABER, dies könnte auch zu einem schnellen Untergang der zerstörerischsten Kreatur (uns Menschen) auf diesem Planeten führen und dem Beginn einer neuerlichen Evolution. …
Ist so etwas vielleicht schon einmal geschehen? …