Presseschau | 04.06.2009

Das Glück, der europäische Urmensch und die unmoralische Evolution

Lluc (Universitat Auònoma de Barcelona)

Die zahlreichen spannenden Themen jede Woche in unserer Presseschau sind ungemein aufregend. Diesmal geht es unter anderem um die Frage, ob der Mensch ursprünglich aus Europa stammt, ob Steinzeitmenschen Blondinen bevorzugten, ob unsere Vorfahren die Neandertaler auffraßen, ob Materialisten böse sind und ob Schuld und Scham eine evolutionäre Funktion haben. Am besten erstmal ein Beruhigungsmittel nehmen...

 

Stammt der Mensch aus Europa?

Zwar stammen wir von Frühmenschen ab, die in Afrika beheimatet waren, ein neuer Fossilienfund weist jedoch darauf hin, dass der Mensch erst von Europa dorthin ausgewandert sein könnte. Siehe auch sciencedaily.com zum Thema (dort gibt es eine Rekonstruktion des neuen Fossils, die auch weiter oben bei unserer Presseschau bewundert werden kann).


Bevorzugten schon Steinzeitmänner Blondinen?

Das Gen für blonde Haare ist mehrmals in der Evolution unabhhängig voneinander mutiert, wie neue Erkenntnisse zeigen.


Fraßen unsere Vorfahren die Neandertaler auf?

Warum ist der Neandertaler ausgestorben? Einer neuen Theorie, basierend auf neuen Knochenfunden, zufolge, wäre es möglich, dass wir ihn aufgegessen haben. Guten Appetit.


Warum wir am Glück verzweifeln

Thomas Metzinger beschäftigt sich mit der Frage, warum wir nicht immer glücklich sein können und warum das auch kein erstrebenswerter Zustand wäre.


Moskitos bedrohen Galapagos-Schildkröten

Aus Mangel an Säugetieren hat eine Moskito-Art der Galapagos-Inseln nun Geschmack an den dortigen Schildkröten gefunden. Biologen befürchten, dass sie diese mit Krankheitserregern anstecken könnten.


Evolution von Schuld und Scham

„Soziale Selektion“ heißt ein neues Konzept der Soziobiologie (wobei die damit verbundenen Mechanismen nicht neu sind): Eine bestimmte Gesellschaftsordnung fordert von den sie konstituierenden Individuen ein bestimmtes Verhalten. Wer sich nicht entprechend verhält, wird ausgegrenzt. Die Empfindung von Schuld und Scham motiviert dieses Individuum, sich zukünftig eher den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen gemäß zu betragen.


Geschlechterkampf im Erbgut

Der Evolutionsbiologe Robert Trivers beschäftigt sich mit der Frage, wie die Gene von Mutter und Vater in den Kindern um die Vorherrschaft kämpfen.


Warum kann der Mensch die Arten nicht zählen?

Mit den Problemen bei der quantitativen Erfassung der Tierarten befasst sich Prof. Reichholf in diesem Video. Offenbar gibt es nicht genügend Tierzähler.