Presseschau | 13.03.2010
Stress beeinflusst die Partnerwahl
Unter Stress bevorzugen wir One-Night-Stands mit Partnern, die uns unähnlich sind. Dies erhöht die Fortpflanzungschancen wegen der höheren genetischen Variabilität. Ohne Stress bevorzugen wir Partner, die uns ähnlicher sind, da bei Langzeitbeziehungen Vertrauen eine große Rolle spielt. Das Leben findet immer einen Weg...
Angeblich nutzen wir nur 10% unseres Gehirns. Aber das ist ein Mythos, der vor 100 Jahren erfunden wurde uns weite Verbreitung fand, weil er einem populären Wunschdenken entspricht. Die Evolution zielt nicht darauf ab, möglichst viel Energie zu verschwenden. Immerhin benötigt das Gehirn 30% der Energie unseres gesamten Körpers und die muss einen Nutzen haben. Und man hat spätestens mit bildgebenden Verfahren herausgefunden, dass die Energie auch genutzt wird. Bei jeder Tätigkeit sind mehrere Gehirnbereiche aktiv. Und wird ein Gehirnbereich zerstört, ändert sich das Verhalten der Person entsprechend. Wir sind nicht alle potenzielle Einsteins, das muss man einfach akzeptieren.
Wie kommt „Borat“ im gleichnamigen Film eigentlich mit seinem respektlosen Verhalten davon, ohne von irgendwem verprügelt zu werden? Da Psychologen nichts Besseres zu tun haben, gingen sie nun auch diesem Mysterium auf den Grund. Die Antwort: Es liegt an seinen (gespielten) schlechten Sprachfähigkeiten. Wenn die Leute Schwierigkeiten haben, mit jemandem zu kommunizieren, dann schützt ihn das vor Repressionen, und wenn er sich noch so kulturell unpassend aufführt.
Außenseiter machen sich unabsichtlich selbst zu Außenseitern
Wer angespannt ist in sozialen Situationen, der verhält sich auch weniger koordiniert. Das Verlangen schüchterner Personen nach Versicherung und Bestätigung wird von anderen Menschen negativ bewertet. So grenzen sich Ausgegrenzte mit ihrem Verhalten unabsichtlich selbst aus. Wer sich entspannt, kann sich leichter integrieren. Vielleicht hilft es ja, sich die anderen Menschen in Unterwäsche vorzustellen? Allerdings hilft nachweislich auch Nostalgie, um sich weniger einsam zu fühlen. Man holt sich auf diese Weise soziale Unterstützung aus der Vergangenheit.
Ist es witzig, weil es wahr ist?
Wir empfinden die Späße von Komikern als witziger (oder weniger witzig), je nachdem, ob sie etwas sagen, was wir persönlich für wahr halten – unabhängig davon, ob es tatsächlich wahr ist. Dass die meisten Comedians den Leuten nur sagen, was sie hören wollen, liegt also in der Natur der Sache: Mit einem opportunistischen Programm können sie ihre Hörbücher besser verkaufen.
Der Einfluss der Wirtschaft auf die Musik
Unter bedrohlichen sozioökonomischen Bedingungen bevorzugen die Menschen eine andere Musik: Die Songtexte enthalten mehr Wörter, sind bedeutungsvoller und konzentrieren sich inhaltlich auf die Zukunft und auf soziale Prozesse. Aber auch romantische Themen und beruhigende Musik sind beliebter. Zum Beispiel kam es nach den Anschlägen vom 11.9. zu einem Punk-Revival. Green Day war auf einmal wieder erfolgreich und Anti-Flag startete groß durch. Die Bands sind unter anderem für ihre sozialkritischen Texte bekannt.
Kann man am Gesicht erkennen, ob jemand rechts oder links ist?
Erstaunlicherweise kann man das tatsächlich. Zumindest waren Testpersonen einer US-Studie in der Lage, die Parteizugehörigkeit von Menschen mit einer hohen Trefferquote alleine an ihren Gesichtern abzulesen. Republikaner (rechts) wurden als mächtiger wahrgenommen und Demokraten (links) als sozialer. Diese Charaktereigenschaften spiegeln sich recht verlässlich in ihren Gesichtern wieder. Offenbar ziehen Demokraten Menschen an, die zumindest umgänglicher kucken und Republikaner sind ein Magnet für machtbewusst aussehende Fotomodells.
Seh ich heute wieder schlecht aus
Für Leute mit Körperdysmorphophobie ist das wenigstens nur Einbildung. Wenn gutes Aussehen alles ist, was zählt, dann entwickelt sich der Schönheitswahn oftmals zur Zwangsstörung und man bildet sich ein, man wäre hässlich, obwohl man das gar nicht ist.