Presseschau | 13.03.2010
...sind keine Geheimnisse für uns! Zumindest ein paar davon werden auch diesmal wieder gelüftet. Was motiviert einige Philosophen, die Evolution zu bezweifeln? Benutzen wir tatsächlich nur 10% unseres Gehirns? Kann man die politische Weltanschauung am Gesicht erkennen? Und warum verprügelt niemand Borat? Finden Sie es heraus!
In letzter Zeit haben sich mehrere Philosophen zu Wort gemeldet, denen die Evolution nicht passt. Einer davon ist der Calvinist Alvin Plantinga, der für Intelligent Design argumentiert. Er stört sich vor allem daran, dass der evolutionäre Prozess keine Richtung hat. Thomas Nagel sagte derweil, er glaube nicht an Gott. Trotzdem argumentiert auch er für Intelligent Design. Er tut dies, weil er die vitalistische Sicht verteidigt, der Geist sei mehr als Materie in Bewegung – was die Evolution nahelegen würde. Jerry Fodor misstraut der natürlichen Selektion, da hier sprachlich nahegelegt werde, dass es einen bewussten Verstand gebe, der selektiert. Und dieses Paradoxon sei unauflöslich, da die natürliche Selektion keine Person kennt, welche selektiert. Letztlich will Fodor wohl unbedingt glauben, dass wir „mehr“ sind, was auch immer dieses „mehr“ ist, als Materie. „Es gibt zwar keinen Gott, aber wir sind nach seinem Bilde geschaffen“, fasst Michael Ruse Fodors Position zusammen. Ruse, auch ein Philosoph, schreibt in diesem Artikel, dass es uns nicht weniger menschlich mache, ein Teil der Natur zu sein. „Es ist an der Zeit, die Wahrheit von den Dächern zu rufen.“
Komisch nur, dass Michael Ruse selbst immer wieder Religion verteidigt und sie vor Kritik schützt.
Uwe Hoßfeld aus dem Darwin-Komitee und andere haben ein neues Buch herausgegeben. Aus dem Verlagstext: „Die 1946 erschienene Arbeit Die Evolutionsfaktoren. Eine Theorie der stabilisierenden Auslese von Ivan Ivanovic Schmalhausen (1884–1963) stellt die bedeutendste russische Arbeit zur Evolutionslehre nach 1900 dar. Sie steht zugleich für den eigenständigen Ansatz der russischen Biologie zur so genannten Synthetischen Theorie der Evolution – der erweiterten Form des Darwinismus, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte und die moderne Evolutionslehre begründete. Schmalhausens Werk kommt dabei nahezu die gleiche Bedeutung zu wie Julian Huxley mit seiner programmatischen Darstellung Evolution. The Modern Synthesis von 1942.“
Richard Dawkins über Evolution
Ein neues Video, in dem Richard Dawkins über sein aktuelles Buch „The Greatest Show on Earth“ spricht, das von den Belegen für die Evolution handelt. Außerdem geht es um Klimaleugner und Religion.
Genomsequenzierung wird immer günstiger, was es Forschern ermöglicht, genetisch bedingten Krankheiten auf den Grund zu gehen. Sie haben nun herausgefunden, wie viele Mutationen in einer Generation entstehen. Von drei Milliarden Genen mutieren 60 Gene. Das beweist, wie gut das natürliche Kopieverfahren funktioniert.
Attenborough gegen Pantheismus
Der berühmte Naturfilmer David Attenborough hat mal wieder ein Interview gegeben. Diesmal richtet er sich unter anderem gegen eine Naturverklärung: "Die Romantisierung der Natur basiert auf einer verzerrten Wahrnehmung, die mit der Realität wenig gemein hat. In der Wildnis kommt man damit nicht weit. Wer an die Unschuld der Natur glaubt, überlebt nicht lange: Er wird aufgefressen." Der Mann spricht aus Erfahrung – nicht, weil er aufgefressen wurde, sondern weil er die Natur in so ziemlich jedem Winkel der Erde kennengelernt hat.