Presseschau | 05.01.2013

Frohes neues Jahr

Darwin-Jahr Bild

Zunächst wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr! Wir jedenfalls haben die Feiertage gut überstanden und blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr und hoffen, dass auch dieses wieder Spannendes aus der Welt der Wissenschaft liefert. Glücklicherweise haben wir auch gleich zu Beginn des Jahres eine gute Nachricht für alle, die an Weihnachten zu viel gegessen haben. Außerdem berichten wir über ein Interview mit der Taucherlegende Helmut Debelius, erläutern, warum Adler keine Kinder klauen und werfen einen Blick auf die evolutionäre Rolle der weiblichen Brust. 

Leichtes Übergewicht nicht zwingend schädlich

Gute Nachrichten für alle, die ein wenig nach den Feiertagen zu viel auf den Rippen haben, gibt es bei Spiegel online. Dort wird über eine Studie berichtet, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass ein wenig Übergewicht nicht nur nicht schädlich ist. Sondern Menschen, die nur leicht über der Norm liegen, leben sogar länger. Bei der Studie selbst handelte es sich um eine sogenannte Metastudie. Also eine Studie, die versucht die Forschungslage umfassend zusammenzufassen. Die Datenbasis ist also sehr breit gefasst. Das Ergebnis wirft nun Fragen auf. Insbesondere ist zu hinterfragen, ob der üblicherweise angewendete Body-Mass-Index überhaupt tauglich ist. Waren die Grenzen, was als übergewichtig gilt, doch ursprünglich ziemlich willkürlich festgelegt worden. Fraglich ist nun auch die Entscheidung der WHO, die 1997 diese Grenzen nochmals nach unten korrigiert hatte. Ein Freifahrtschein zum unbekümmerten Essen ist die Studie aber dennoch nicht. Wer deutliches Übergewicht hat und etwa fettsüchtig ist, stirbt definitiv früher. Zudem spielen natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle und nicht nur das Gewicht. 

Taucherlegende im Interview

Helmut Debelius hat zweifellos einen beeindruckenden Lebenslauf. Tätig war er als Wirtschaftsfahnder, Bodyguard und als V-Mann in der Waffenschieber- und Drogenszene. Doch dann entdeckte er seine "eigentliche Berufung" und wurde Taucher. Dabei entdeckte er nicht nur unbekannte Arten sondern tat sich als Autor und Unterwasserfotograf hervor. Es wurden sogar drei Arten nach ihm benannt: der Blaue Mauritius-Kaiserfisch Centropyge debelius, die Kardinalsgarnele Lysmata debelius oder das Korallen-Zwergseepferdchen Hippocampus debelius aus dem Roten Meer. Debelius, der sich heute für die Giordano-Bruno-Stiftung engagiert, hat nun dem Magazin wissenrockt ein spannendes Interview gegeben. Dort berichtet er über seinen beruflichen Werdegang, über sein Interesse an den Bewohnern der Meere und die Entdeckung neuer Arten. Zudem erfahren wir, warum ein Schöpfergott nicht zur Evolution passt und dass Haie keine blutrünstigen Monster sind. 

Adler stehlen keine Kinder

Letzte Woche machte ein Video im Internet die Runde, dass einen Adler dabei zeigt, wie er ein Baby angreift und versucht wegzutragen. Wie sich aber kurz darauf herausstellte, war das Video ein Fake, hatte also mit der Realität nichts zu tun. Dieser Sachverhalt wird nun auf sciblogs.de diskutiert. Dabei wirft Gunnar Ries die berechtigte Frage auf, ob so etwas sein muss und fragt zudem nach der Verantwortung der Medien, die das Video gehypt hatten. 

Gier stärker als soziales Verhalten

Die Gier schlägt das soziale Verhalten. Was wir vom real existierenden Kapitalismus bereits zu Genüge kennen, ist nun auch das Ergebnis eines spieltheoretischen Experiments. So ist beim Spiegel zu lesen, dass amerikanische Forscher herausgefunden haben, dass Menschen stärker dazu neigen, gieriges Verhalten weiterzugeben als sich großzügig zu verhalten. Das gilt übrigens nicht nur für Geld sondern auch für eine faire Arbeitsteilung. Auch bei einem solchen Experiment zeigte sich, dass Gier der überlegene Antrieb ist. 

Brüste und die Evolution

Bei der Welt ist zum Jahresende ein interessantes Interview zum Thema Brüste und Evolution erschienen. Dort erklärt die amerikanische Journalistin Florence Williams, warum die Evolution Brüste hervorgebracht hat, warum die menschliche Brust etwas besondere ist, dass die Brüste immer größer werden und welche Probleme Brustimplantate mit sich bringen.