Presseschau | 29.05.2009

Evolutionsquacksalber, sprechende Mäuse und die allmächtige Ida


Invasion der Evolutionspädagogik

Evolution ist überall. Leider, möchte man in diesem Fall sagen. „Die Evolutionspädagogik geht davon aus, dass Intelligenz und Lernen mit der Bewegungsfähigkeit des Menschen verknüpft ist. Die Methode beruht auf der Annahme, dass jeder Mensch vom Augenblick seiner Zeugung, über die Zeit im Mutterleib, bis zum dritten oder vierten Lebensjahr, die einzelnen Stufen der Evolution durchläuft. David konnte die Stufe des Reptils nicht richtig durchleben“, heißt es in diesem Spiegel-Artikel. Tatsächlich ist die Intelligenz zum absolut überwiegenden Teil angeboren. Mit Bewegung hat sie gar nichts zu tun (auch wenn viele Sportlehrer das noch immer glauben). Dass Kinder bestimmte Entwicklungsstufen nicht richtig durchlaufen hätten, ist pure Esoterik. Dafür gibt es keinerlei Belege, ganz im Gegenteil. Ergo: Hände weg von der „Evolutionspädagogik“.


Entwicklung des Sehzentrums entschlüsselt

Bei neugeborenen Säuglingen verarbeitet jede Hirnhälfte nur Bilder aus dem gegenüberliegenden Auge, bis im Laufe der Entwicklung beide Hirnhälften die Informationen von beiden Augen verarbeiten. Warum sich unser Sehzentrum so entwickelt hat, erfährt man in diesem Artikel.


US-Christen gegen google-Ida

Die christlich-konservative Internetzeitung World Net Daily warf dem Suchmaschinenbetreiber google vor, dass sie das jüngst gefundene Fossil Darwinius Masillae als ihr Logo verwendet haben. Im fundamentalistischen Forum RaptureReady sieht man das Logo sogar als Hinweis darauf, dass das Jüngste Gericht kurz bevorsteht.


Der frühe Homo Sapiens varriierte mehr

Der frühe Homo Sapiens (200 000 bis 100 000 Jahre vor unserer Zeit) wies größere Unterschiede in seinen Schädelformen auf als der moderne Mensch. Forscher schließen daraus, dass sich der moderne Mensch aus verschiedenen Populationen des Frühmenschen entwickelt hat, der viel unterwegs war.


Bei schlechtem Wetter singen Vögel besser

Je schlechter das Wetter, desto mehr Mühe geben sich männliche Spottdrosseln beim Singen. Bei gefährlicher Witterung sind die Weibchen nämlich besonders wählerisch. Die Männchen, die kompliziertere Lieder singen, haben tendenziell weniger Parasiten und Nachkommen mit höherer Überlebenschance.


Wie gefährlich ist die Schweinegrippe?

Die Biologen Johannes Löwer und Beda Stadler aus dem Darwin-Jahr-Komitee führen ein Streitgespräch über die Gefährlichkeit der Schweinegrippe.