Neuerscheinung | 17.12.2008
In der aktuellen bild der wissenschaft 01/2009 geht es um das Darwin-Jahr
So heißt das Titelthema der eben erschienenen Januar-Ausgabe des populären Wissenschaftsmagazins bild der wissenschaft (weitere Informationen hier). Schwerpunkt des Hefts ist die Evolutionstheorie und das Darwin-Jahr. Von der DNA-Doppelhelix, die auf dem Titelbild des englischen Karikaturisten Bill Sanderson künstlerisch umgesetzt ist, konnte der vor 200 Jahren geborene Naturforscher Charles Darwin nichts wissen. Aber er erkannte die Prinzipien der biologischen Evolution. Was für ein Mensch war er? Und wie hat sich seine Theorie weiterentwickelt?
Dear Mister Darwin! – In einem Brief an den Jubilar kommen die wenig bekannten Seiten des großen Biologen zur Sprache. Fotos zeigen sein Arbeitszimmer und Familienalbum.
Wie Sex die Evolution antreibt – Darwin hat nicht nur die natürliche Selektion entdeckt, sondern auch die sexuelle. Das erklärt, warum Männchen meist das schönere Geschlecht sind und weshalb Weibchen wählerischer sein müssen. Josef Reichholf, Honorarprofessor der Technischen Universität München und Sektionsleiter Ornithologie der Zoologischen Staatssammlung in München, hat in seinem Artikel Darwins Vorstellungen und neue Auffassungen dazu ergänzt:
Nicht nur die Anpassung an die äußere Umwelt ist wichtig, sondern auch das Geschehen im Stoffwechsel, im Inneren der Organismen, das zu Darwins Zeiten noch weitgehend unbekannt war. Reichholf: "Die Umwelt bestimmt den Gang der Evolution weniger als die Autonomie der Organismen und ihre fortschreitende Loslösung von Außenbedingungen." Das spielt auch bei der sexuellen Selektion eine Rolle, die der Evolution eine Richtung vorgibt. "Nimmt man den Stoffwechsel ernst, sind Prachtgefieder oder Hirschgeweih keine Behinderung, sondern eine Alternative zu den Leistungen der Weibchen." Und: "Der Stoffwechsel verläuft nicht getrennt in männlich und weiblich. Männchen und Weibchen sind im Prinzip in der Bilanz gleich. Ihre Stoffwechselwege werden durch Hormone nur modifiziert." Was Weibchen in den Nachwuchs stecken, investieren Männchen in ihre Pracht-Eigenschaften. Diese können wiederum Gesundheit anzeigen, was Weibchen als Indikatoren für "gute Gene" bevorzugen. "Darwins sexuelle Selektion erhält bei dieser Betrachtung einen anderen Sinn. Sie führt nicht zu Irrwegen, sondern verhindert solche."
Warum wir so verschieden sind – namhafte Experten beantworten grundlegende und skurrile Fragen zur Evolution. Leser von bild der wissenschaft hatten Gelegenheit, ihre Fragen an die Redaktion zu schicken. Rede und Antwort standen Ulrich Kutschera, Professor für Evolutionsbiologie an den Universitäten Kassel und Stanford, Axel Meyer, Professor für Zoologie und Evolutionsbiologie an der Universität Konstanz – beide auch Mitglieder des Darwin-Jahr-Komitees dieser Website – sowie Friedemann Schrenk, Leiter der Sektion Paläoanthropologie am Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main.
Einige der Antworten sind auch auf der Website von bild der wissenschaft nachzulesen: www.wissenschaft.de
bild der wissenschaft 1/2009, € 7,30
Rüdiger Vaas