Presseschau | 19.01.2011

Es wird eng auf unserem Paneten

Quelle: Wikimedia Commons (NASA Picture)

2011 wird das Jahr werden, indem die Menschheit die 7 Milliardengrenze knacken wird. Da stellt sich in der Tat die Frage, ob es nicht langsam ein wenig eng wird auf unserem Planeten. Dieser und anderen wissenschaftlichen Fragen geht die erste Presseschau im neuen Jahr nach.


Wird es langsam zu voll auf unserem Planeten?


Viele Forscher gehen davon aus, dass 2011 die Bevölkerung der Erde die 7 Milliardengrenze erreicht. Der Entomologe Nils Cordes von der Universität Bielefeld. hat dieses Datum zum Anlass genommen, sich Gedanken darüber zu machen, wie viel Platz der Mensch denn nun wirklich auf der Erde in Anspruch nimmt. Die Antwort darauf ist durchaus überraschend, denn im Durchschnitt hat nach seiner Rechnung jeder Mensch immer noch 8545 m2 zur Verfügung. Das ist immerhin eine Fläche, die größer ist als ein Fußballfeld. Betrachtet man nur diese Zahl, dann gibt es also noch keinen Grund klaustrophobisch zu werden.

Über die vielen anderen Probleme, die das ungebremste Bevölkerungswachstum mit sich bringt, sagt dies jedoch freilich noch nichts aus. Zudem ist der Platz auch ausgesprochen ungleich verteilt, während Menschen in Japan ja bekanntlich schon in Wohnwaben gestapelt werden, ist am Nordpol noch jede Menge Platz.

Charles Darwins Paradies ist bedroht


Der Besuch der Galapagosinseln inspirierte Charles Darwin maßgeblich zur Entwicklung seiner Evolutionstheorie. Doch das Forscherparadies ist laut einem Bericht von Swissinfo massiv bedroht. So ging der Bestand der Seelöwen von 40.000 Exemplaren in den siebziger Jahren auf heute knapp 6000 zurück. Dagegen wuchs die menschliche Bevölkerung von 15.000 auf 50.000 (offiziell allerdings nur 25.000). Siedlungen breiten sich immer weiter aus und bedrohen den natürlichen Lebensraum vieler Arten.

Hinzu kommt die massive Belastung des Ökosystems durch rund 170.000 Touristen pro Jahr. Weitere Bedrohungen für die Tierwelt der Inseln sind laut dem Bericht die industrielle Fischerei der Kokainhandel und eingeschleppte exotische Tiere, Krankheiten und Pflanzen. So sind nun auch die zwei für die Entwicklung der Evolutionstheorie maßgeblichen Vogelarten der Mangroven-Fink und die Spotdrossel vom Aussterben bedroht.

Fund von 7000 Jahre alten Gegenständen aus Kupfer in Serbien

Spiegel.de berichtet über einen spektakulären Fund von 7000 Jahre alten Kupfergegenständen. Dieser gibt den Forschern nun das Rätsel auf, warum dort die Kupferzeit früher begann als anderswo und warum sie ein abruptes Ende fand. Überraschend ist vor allem, dass die Forscher davon ausgehen, eine Großstadt gefunden zu haben, in der Bewohner in dicht zusammenstehenden Hütten wohnten und aus Kupfer Schmuckwerkzeug und Waffen herstellten. Sollte diese Einschätzung zutreffen, dann müsste ein Teil der Menschheitsgeschichte neu geschrieben werden.

Überreste menschlicher Zähne entfachen Diskussion

Einmal mehr wollen Archäologen die ältesten Überreste des modernen Menschen gefunden haben. Schauplatz ist diesmal Israel, wo westlich von Tel Aviv in einer Höhle insgesamt acht Zähne gefunden wurden, welche die Ausgräber für Überreste des heutigen Menschen Homo Sapiens halten. Wenn sich diese Einschätzung als zutreffend erweisen würde, dann wäre die aktuell populäre Theorie, dass der Mensch sich vor etwa 200.000 Jahren im Osten Afrikas entwickelte, infrage gestellt. Da die präsentierten Zähne jedoch in einem ausgesprochen schlechten Zustand sind, wurde der Einschätzung der israelischen Archäologen auch sogleich widersprochen. Es besteht also noch Klärungsbedarf.