Wissenschaft und Religion | 16.02.2009

Es ist alles wahr

 

Schützt religiöse Gefühle

Und doch gibt es mehr zu sagen gegen Leute wie Coyne, Dennett und Dawkins (er ist der Schlimmste!). Patrick Bateson teilt uns mit, dass es „atemberaubend unsensibel“ ist, die religiösen Überzeugungen von Menschen zu unterwandern, die jene Überzeugungen als tröstend empfinden. Ich stimme vollkommen zu. Nur ein Beispiel: In Afghanistan und Pakistan ist es nun eine übliche Praxis, kleine Mädchen für das Verbrechen, zur Schule gegangen zu sein, mit Säure zu blenden und zu entstellen. Als ich ein neo-fundamentalistischer rationaler Neo-Atheist war, hatte ich die Angewohnheit, ein solches Verhalten als ein besonders beschämendes Zeichen religiöser Blödheit zu kritisieren. Ich sehe nun ein – verspätet und zu meiner großen Verlegenheit – dass ich nichts wusste von dem Schmerz, den ein frommer muslimischer Mann beim Anblick junger Frauen empfinden könnte, die Lesen lernen. Wer bin ich, um den öffentlichen Ausdruck seines Glaubens zu kritisieren? Bateson hat recht. Der Glaube an die Unfehlbarkeit des heiligen Koran ist eindeutig unverzichtbar für diese angeschlagenen Menschen.

 

 

 

Am besten, man redet nicht darüber

Warum kann ein militanter säkularistisch-atheistischer Neo-Dogmatist wie Coyne die nackte Wahrheit nicht erkennen? Es GIBT einfach keinen Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft. Und selbst wenn es einen gäbe, so wäre es eine unglaubliche Zeitverschwendung, irgendetwas darüber zu sagen. Lawrence Krauss hat diesen zweiten Punkt jenseits jeden Zweifels etabliert. Gehen sie zurück und lesen sie seinen Aufsatz. Es wird Sie nur fünf Sekunden Zeit kosten. Ich habe ihn 70 Mal runtergelesen und jede Durchsicht bringt frische Einblicke.

Schlussendlich: Ankunft von Kenneth Miller in der Rolle des wahren Gläubigen und Verteidiger seiner Arbeit gegen die unerfahrene Lesung Coynes:

 

Gottes Wille ist unergründlich

„Ich habe keineswegs argumentiert, dass dieser glückliche Zusammenfluss natürlicher Ereignisse und physischer Konstanten die Existenz Gottes irgendwie beweist – nur, dass sie von einer gläubigen Person als mit dem Göttlichen vereinbar verstanden oder gedeutet werden könnte.“

Genau so muss man an einen neo-militanten Rationalisten wie Coyne herangehen. Diese Leute sind einfach besessen davon, die beste Erklärung für die Muster zu finden, die wir in der natürlichen Welt beobachten. Aber der Glaube lehrt uns, dass das Beste, leider, oft der Feind des Guten ist. Zum Beispiel fragen Leute wie Coyne, ob die Datenlage, dass Viren zehn Mal so häufig vorkommen wie Tiere und dass ein einziger Virus wie Grippe 500 Millionen menschliche Wesen im 20. Jahrhundert getötet hat (viele von ihnen Kinder), am besten mit Hilfe eines allwissenden, allmächtigen, allguten Gottes erklärt werden kann, der die Menschheit für seine geliebteste Schöpfung hält. Falsche Frage, Coyne! Sehen Sie, die Weisen haben zu fragen gelernt, wie auch Miller, ob es angesichts der Fakten einfach nur möglich ist, dass ein mysteriöser Gott mit einem unergründlichen Willen die Welt erschaffen haben könnte. Natürlich ist es das! Und das Herz frohlockt...

 

Gott mag Schmelzkäse

Natürlich darf man es mit dieser erhabenen Untersuchung nicht zu weit treiben. Manche haben die Frage aufgeworfen, ob es möglich ist, dass ein mysteriöser Gott mit einem unergründlichen Willen nur an Dienstagen arbeitet, oder ob Er besonders auf Schmelzkäse steht. Es besteht kein Zweifel, dass auch solche Offenbarungen möglich sind – und bevorstehen könnten. Aber sie tragen nicht zu Freude, Keuschheit, Homophobie, oder anderen irdischen Werten bei – und darum geht es ja. Männer wie Coyne und Dennett übersehen diese theologischen Nuancen. Tatsächlich darf man befürchten, dass sie geboren wurden, um eben diese Nuancen zu übersehen.