Debatte | 29.06.2009

16. Juni 2009: Coyne streitet sich mit dem einflussreichen theistischen Evolutionisten (Gläubige, welche die Evolutionstheorie anerkennen), Kenneth Miller. Coyne wirft ihm vor, seine Standpunkte falsch dargestellt zu haben, um ihn in ein schlechtes Licht zu rücken.
Zum Beispiel behauptet Miller: “In einem Text vergleicht er [Coyne] religiöse Wissenschaftler, welche die Evolution verteidigen, mit ‚Ehebrechern’.”
Tatsächlich hat Coyne jedoch gesagt: “Sicher, es gibt religiöse Wissenschaftler und evolutionistische Kirchgänger. Aber das heißt nicht, dass Glaube und Wissenschaft kompatibel sind, außer in dem trivialen Sinne, dass beide Standpunkte simultan von einem menschlichen Geist vertreten werden können. (Das ist so, als würde man sagen, dass Ehe und Ehebruch kompatibel sind, weil einige verheiratete Menschen Ehebrecher sind.”
18. Juni 2009: Der Philosoph Michael Ruse, der zwar nicht an Gott glaubt, aber Kreationisten immer wieder verteidigt, provoziert den Biologen P.Z. Myers zu einer recht wütenden Stellungnahme. Auf die Behauptung von Ruse, die Neuen Atheisten (die lautesten Nicht-Versöhner der Debatte), würden sich nicht für die Psyche und das emotionale Befinden der Kreationisten interessieren, antwortete er unter anderem wie folgt:
„Ich habe Mitleid mit ihnen [den Kreationisten], weil sie die Schönheit der Realität zu Gunsten der Schrecklichkeit irgendeines engstirnigen, theokratischen Bullshits aus der Bronzezeit verpassen.
Aber es gibt auch solche, für die ich überhaupt kein Mitleid empfinde.
Ich habe gar kein Mitgefühl mit intelligenten Menschen, die vor einem grandiosen Monument der Lügen stehen, einer Einrichtung, die antiwissenschaftlich ist, antirational und letztlich anti-human, einem Ort, wo Kinder aktiv fehlgebildet werden, ein Gebäude, das einer beständigen intellektuellen Bosheit gewidmet ist, und sich dazu entschließen, sich darüber zu beschweren, wie diese garstigen Atheisten alles ruinieren.
Diese Leute können sich einfach verpissen.“
21. Juni 2009: Intellektuelle aus dem englischsprachigen Raum boykottieren gemeinsam die vermögende und einflussreiche Templeton-Stiftung und protestieren gegen ihre Versuche, Wissenschaft und Religion als kompatibel darzustellen. Der amerikanische Philosoph Daniel Dennett möchte nicht an Debatten der Stiftung teilnehmen und vergleicht die Wissenschaftlichkeit der Religion mit jener der Astrologie. Der britische Philosoph Anthony Grayling wirft der Stiftung vor, Wissenschaftler zu „bestechen“, damit sie so tun, als wäre ihr Gebiet mit dem Aberglauben vereinbar. Derweil spricht der Biologe P.Z. Myers vom Gott-Mob und vergleicht die Methoden der Templeton-Stiftung mit denen der Mafia.