Fernsehtipp und mehr | 22.10.2010

Dawkins im WDR

 

Kurzrezension

Die SchöpfungslügeWas Die Schöpfungslüge angeht, so kann ich es jedem empfehlen, der eine allgemeinverständliche Darstellung der Belege für die Evolution sucht. Viel Neues ist nicht darin zu entdecken und von daher ist der Vorgänger Geschichten vom Ursprung des Lebens für Evolutionsfreaks besser geeignet. Etwas irritierend ist zudem Dawkins Versuch, sich in dem Buch auf die Seite von moderaten Theologen zu schlagen, weil sie auch die Evolution anerkennen.

Dawkins müsste eigentlich wissen, dass ihm das sowieso niemand abkauft, nachdem er sich im Gotteswahn auch gegen die moderne Theologie ausgesprochen hat.

Noch irritierender und zugleich nachvollziehbar ist daher die Tatsache, dass Ullstein das Buch in Deutschland als antireligiöses Werk vermarktet mit dem Schwerpunkt auf die Feststellung, dass es keinen Schöpfer und keine Schöpfung gebe. Dawkins richtet sich in der Schöpfungslüge eigentlich gar nicht gegen diese Idee – auch wenn es natürlich seine Meinung ist –, sondern er konzentiert sich auf Kreationisten, die er in Anlehnung an Holocaustleugner als "Geschichtsleugner" brandmarkt.

Wie dem auch sei: Als leicht verständliche und anschauliche Einführung in die Evolution und deren empirisches Fundament gibt es kaum ein besseres Buch auf dem Markt. Insofern sei es wärmstens empfohlen.