Presseschau | 25.11.2011

Darwin und der Euro

Darwin-Jahr Bild

An der Eurokrise kommt man offenbar in keiner wissenschaftlichen Fachdisziplin mehr vorbei. In der neuen Presseschau erfahren Sie, was ein finnischer Europa-Politiker nicht an Darwins Theorie verstanden hat. Außerdem gibt es kostenlosen Lesestoff, einen Bericht über religiöse Gruppen bei Facebook, einen Austellungshinweis sowie Erkenntnisse über spielende Affenkinder.

 

Politiker und Evolution

Der finnische Europa-Minister hat laut einem Bericht der Welt sich dafür ausgesprochen, dass man in der Euro-Zone sich an „Darwins-Prinzipien“ halten sollte. Der Euro solle ein darwinistisches System sein und es gelte das Überleben des Stärkeren, so der Politiker. Daraus schließt er nun, dass Länder mit den besten Ratings auch mehr Einfluss haben sollten. Evomagazin Leser wissen es natürlich besser. Survival of the fittest kann eben nicht einfach mit dem Überleben des Stärkeren übersetzt werden. Zudem ist es auch einigermaßen absurd, biologische Erkenntnisse auf die Währungspolitik anwenden zu wollen.

Kostenloser Lesestoff

„The National Center for Science Education“ hat interessante und lesenswerte Texte zur Evolution kostenlos auf seiner Website veröffentlicht. Die können heruntergeladen und mit einem e-Bookreader oder am Computer gelesen werden. Das NCSE, eine gemeinnützige Organisation mit 4.000 Mitgliedern, hat sich zum Ziel gesetzt Unterricht in Evolution an öffentlichen Schulen zu fördern.

Religiöser Fundamentalismus in den sozialen Netzwerken

Die Frankfurter Rundschau widmet sich in einem Artikel dem Trend, religiöse Inhalte via Facebook und Co. zu verbreiten. Eines der Ziele solcher Öffentlichkeitsarbeit, vor allem von evangelikalen Gruppen, ist natürlich einmal mehr auch die Evolutionslehre in Frage zu stellen. Was in den USA offenbar gut funktioniert, ist in Deutschland laut des Berichts jedoch noch nicht annähernd so erfolgreich. Gerade einmal 4600 Fans soll der Facebook-Eintrag zum Papstbesuch laut FR gehabt haben.

Schmetterlinge und die Evolution

Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, findet im Augsburger Naturkundemuseum eine neue Ausstellung statt, die sich mit der Evolution beschäftigt. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Kinder erleben die heimische Natur“ steht, basiert auf dem Nachlass des Naturforschers Heinz Fischer und hat das Ziel anhand von Schmetterlingen Kindern die Evolution nahe zu bringen.

Spielende Affenkinder

Forscher der Universität Pisa haben laut einem Artikel bei schwaebisch.de herausgefunden, dass das Spielverhalten des Affennachwuchses dem von Menschenkindern ähnelt. So spielen demnach auch Affenkleinkinder zunächst noch am Liebsten allein und dann wen sie größer werden mit Anderen und zwar am liebsten mit Gleichaltrigen. Auch würde die Komplexität der Spiele zunehmen, je älter der Nachwuchs wird.

Pflanzen und der Klimawandel

Wenn es um das Thema Klimawandel geht, dann hat man eigentlich allzu selten die Frage im Kopfe, welch evolutionäre Veränderungen dies mit sich bringen könnte. Daher ist es sehr lobenswert, dass das Hamburger Abendblatt daran erinnert, wie Darwin selbst Pflanzen beschallt haben soll, um zu erkunden, ob das sich auf Ihr Wachstum auswirkt. Heute gibt es natürlich modernen Untersuchungsmethoden. Detailliert werden diese in dem Beitrag geschildert und es wir skizziert, was das Forschungsprojekt „Bäume im Klimawandel“ ausmacht.