Presseschau | 04.03.2011

Darwin in 3D

Darwin-Jahr Bild

Die Presseschau wartet wieder mit neuen spannenden Informationen auf. Richard Dawkins gibt dem Spiegel ein Interview, Ötzi ist einmal mehr der Liebling der Medien und das Hamburger Planetarium zeigt, dass nicht nur Kreationsisten eine gute Show machen können.

Dawkins im Interview

Der Spiegel hat ein Interview mit dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins gemacht, das durchaus aufschlussreiche Informationen enthält. So erfahren wir, dass Dawkins mit dem deutschen Titel seines Buches Die Schöpfungslüge (Im englischen Original: The Greatest Show on Earth) ebenso wie viele seiner Leser nicht allzu glücklich ist. Dawkins kritisiert, dass die ursprüngliche Idee, das Leben zu feiern so verloren gegangen sei. Aber in dem Interview geht es nicht nur um sein neues Buch. Einmal mehr ist die Religionskritik sein Thema. So wird klar, wie kritisch Dawkins den Kreationismus sieht und wie gefährlich religiöse Fundamentalisten nach seiner Ansicht sind. Außerdem erklärt er ,wann man im wissenschaftlichen Sinne von einer Tatsache sprechen kann und dass diese Einschätzung beim Thema Evolution zutreffend ist. Zudem gibt er einen Ausblick auf sein nächstes Projekt: Ein Kinderbuch mit dem Titel Die Magie der Realität. Da kann man dann nur hoffen, dass der Verlag sich diesmal am englischen Originaltitel orientiert.

Ötzi im Modell

Ein Pressehighlight ist dieser Tage einmal mehr Medienstar Ötzi, die durch Eis konservierte Leiche eines Menschen aus der Kupfersteinzeit. Diesmal geht es jedoch nicht um den angeblichen Ötzi Fluch, wonach bereits sieben Menschen, die Kontakt zur Leiche hatten aus diesem Grunde gestorben sein sollen und auch nicht um juristische Streitereien, wer Ötzi jetzt gefunden hat oder ob er nun Österreicher oder Italiener ist. Nein, diesmal ist die Meldung seriöser wissenschaftlicher Natur. Anlässlich einer Sonderausstellung in Bozen gibt es eine neue lebensechte Rekonstruktion von Ötzi zu bewundern. Die beiden Niederländer Alfons und Adrie Kennis haben diese auf der Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt. Anhand der Ötzi DNA konnte sogar festgestellt werden, dass seine Augen nicht blau, wie ursprünglich vermutet, sondern braun waren.

Charlie in 3D

Das Planetarium in Hamburg wartet mit einer echten Überraschung auf. Dort präsentiert man die Schiffsreise von Charles Darwin auf der Beagle in 3D. Dabei wird Darwin von einer lebenden Figur gespielt, die sich wie die Zuschauer auch durch eine virtuelle Welt bewegt. Um den Zuschauern eine möglichst effektvolle Show zu liefern, hat man extra zwei digitale Hochleistungsprojektoren angeschafft, die in Kombination mit einem Rundumgenarator und dem Kuppelbau jetzt dafür sorgen, dass die Zuschauer sich fühlen können, als wären sie live dabei als Darwin seine Idee der Evolutionstheorie entwickelte. Wer sich für eine Vorstellung interessiert, sollte sich übrigens auf der Website des Hamburger Planetariums umsehen. Die Vorführungen laufen noch über mehrere Monate hinweg.

Der Letzte seiner Art

Auf Galapagos spielt sich einmal mehr Tragisches ab. Dort sind nicht nur zahlreiche Vogelarten vom Aussterben bedroht, sondern auch die Galapagos Riesenschildkröte. Ein Männchen namens George ist das letzte Tier dieser Unterart mit dem Namen Geochelone nigra abingdoni. George stammte ursprünglich von der Insel Pinta, heute ist er aber in der Forschungsstation der Charles Darwin Foundation untergebracht. Der Einsame George, wie er gerne von der Presse genannt wird, ist etwa 80 Jahre alt und wiegt etwa 90 Kilogramm. Da keine Tiere mehr seiner Unterart gefunden wurden, versucht man nun ihn zur Befruchtung von genetisch nahen weiblichen Verwandten zu animieren. Bislang leider noch ohne Befruchtungserfolg.