Presseschau | 26.03.2009

Blümchensex, Steinzeitsound und rosa Elefanten

Darwin im Schöpfungsmuseum (Mad Magazine)

63% der Deutschen akzeptieren die Evolution, Hunger macht Männer aggressiv, Blumen haben Sex, die Medizin wird evolutionär und Neandertaler musizieren. Doch auch Fragen tun sich auf: Wozu ist Musik gut? Und können Tiere denken? Erfahren sie dies und mehr in der alterwürdigen Presseschau von darwin-jahr.de!

 


Die Evolution kommt an

Laut einer neuen Allensbach-Studie haben 95% der Deutschen schon einmal davon gehört, dass sie einen gemeinsamen Vorfahren mit Affen haben. Glauben tun das immerhin 63%, was mehr ist als in den Jahrzehnten zuvor. Das Ergebnis von früheren Studien wurde bestätigt, dass konfessionslose Ostdeutsche ein viel geringeres Problem mit der Evolution haben, als gläubige Westdeutsche, sowie auch Gläubige allgemein weniger an die Evolution glauben als Atheisten und Agnostiker. Beunruhigend sind trotzdem zwei Ergebnisse: 20% der Gesamtbevölkerung glaubt, dass der Mensch von Gott geschaffen wurde, wie es in der Bibel steht und 19% haben keine Ahnung.


Affen sind auch nur Menschen

Noch ein Bericht über die Kunstausstellung „Darwin, Kunst und die Suche nach den Ursprüngen“ in der Schirn-Kunstalle in Frankfurt am Main. Ich habe die Ausstellung auch schon gesehen und kann sie ebenfalls empfehlen. Es geht darin vor allem um die künstlerische Rezeption der Evolutionstheorie, sowohl von einer optimistischen, als auch einer pessimistischen und sogar einer satirischen Perspektive aus betrachtet. Auf jeden Fall sehenswert.


Hunger machte Männer aggressiv

Männer sind im Durchschnitt aggressiver als Frauen. Sie hauen auch schon mal mit der Faust auf den Tisch oder mit dem Tisch auf einen Konkurrenten. Einige Forscher gehen nun davon aus, dass diese Aggressivität ein Ergebnis der Risikobereitschaft war, die Mann benötigte, um zu jagen. Aufgrund ihres größeren Gehirns führte bei Männern der Hunger stärker dazu, dass mangels Cholesterin die Aufnahmefähigkeit von Serotonin sank und dies zu einer erhöhten Aggressivität führte. Frauen bevorzugten die aggressiven Männer, weil sie besser jagen konnten und so wurde diese Neigung weitervererbt. Insofern sind Frauen an der männlichen Hitzköpfigkeit gar nicht mal so unschuldig.


Forschen wie Darwin

In einem europaweiten Projekt kann jeder an der Erforschung der Bänderschnecke teilnehmen. Wissenschaft fürs Volk. Siehe auch unseren Bericht zum Thema.


Auf dem Weg zu einer evolutionären Medizin

Die Medizin wird noch nicht von der Evolution heimgesucht – Zeit, dass sich das ändert. „Viele Krankheiten verstehen wir nur, wenn wir die evolutionären Prozesse dahinter analysieren“, heißt es in dem Artikel. Die Evolution trägt also zur Heilung unserer Krankheiten bei. Noch ein Grund mehr, sie zu akzeptieren.