Es gibt eine Reihe von Kinderbüchern, die als klassische Sachbücher über die Evolution informieren. Susi Neunmalklug hingegen erklärt die Evolution anders, nämlich in Abgrenzung zum Gegenmodell: dem Schöpfungsmythos. So verfolgt auch dieses Buch von Autor und Zeichner des „Ferkelbuches“ ein religionskritisches Anliegen, trifft mit dem Kreationismus auch dessen Grundlage: den christlichen Glauben.

Susi Neunmalklug ist als „Supergirl“ konzipiert, als kleine 10 oder 12 Jahre alte Besserwisserin, die den Stand der Forschung drauf hat und selbstbewußt der Erwachsenen widerspricht, wenn diese Unsinn reden. Auch dem Lehrer Hempelmann, der vor der Schulklasse die Geschichte von der Erschaffung der Welt in sechs Tagen ausbreitet, ergeht es so: klug und frech belehrt ihn Susi, wie das Leben wirklich in die Welt kam. Der Konflikt der Weltanschauungen spiegelt sich übrigens auch in den Zeichenstilen: während der Schöpfungsmythos im einfachen Comicstil gehalten ist, werden die Passagen, in denen Susi das Werden und Vergehen von Arten erklärt, sehr detailgetreu illustriert.