Affen und mehr

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In dieser Presseschau erfahren wir viel über Affen und ihr Verhältnis zu anderen Affen, die so aussehen wie Menschen. Außerdem: Die Gesundheitsbehörde empfiehlt mehr Sex für Teenies. Kreationisten wollen die Geschichte durch ihre eigene Version davon ersetzen. Wir sollten endlich Tiermenschen erschaffen. Im Übrigen sind wir Fische. Und: Dackel-Mutanten schrumpfen Menschen.

 

Evolution und Homosexualität nur am Rande [2]

Der Islamunterricht in München klingt nach einer ziemlichen Katastrophe. Aus irgendwelchen Gründen sucht das Kultusministerium nach „diplomatischen Wegen“, wenn es um die Inhalte der Lehrpläne geht. Konservative Muslime beschweren sich über einen deutschen Koran (er müsse arabisch sein), über angeblich zu kurze Röcke der Lehrerinnen, über Evolution und Homosexualität als Teile des Lehrplans. Ein türkischer Junge weigerte sich beim Schullandheimaufenthalt, sein Bett zu machen, weil dies Frauenarbeit sei. Vielleicht sollte man den Religionsunterricht einfach abschaffen, anstatt Kinder in reaktionäre Sektierer zu verwandeln. Keine verfeindeten Gruppen mehr, die sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen – welch intolerante Vorstellung!

 

Gene von Killerparasiten entschlüsselt [3]

Die Gene zweier parasitärer Plattwürmer, die den Menschen befallen und vor allem in Afrika ein Problem sind, wurden entschlüsselt. Die Informationen aus der Analyse können genutzt werden, um Medikamente herzustellen. Ist die Biologie am Ende doch für etwas gut.

 

Zu kleine Populationen führten zum Aussterben der Neandertaler [4]

Jedenfalls ist das die neueste Theorie. Seuchen und schlechte Lebensbedingungen hätten die Neandertaler darum leicht auslöschen können, weil es ohnehin nicht viele davon gab.

 

Flotter Gentransfer unter Mikroben [5]

Archae gehören neben Bakterien und Eukaryoten zu den Urreichen der Lebewesen. Es handelt sich Mikroben, die fast überall heimisch sind. Dies gelingt ihnen durch Gentransfer, sie tauschen ihre Gene mit anderen Archae aus und passen sich so schnell an neue Umweltbedingungen an.

 

Dackel-Gen macht auch Menschen kurzbeinig [6]

Eine einzige Genmutation ist für die kurzen Beinchen von Dackeln verantwortlich. Diese Mutation führt auch bei einigen Menschen zu verschiedenen Formen von Zwergwuchs.

 

 

Wir sind Fische [7]

Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, ein Affe zu sein. Nun, wir sind nicht wirklich Fische, aber unsere fehlerhafte Konstruktion, vor allem Rückenschmerzen und unschöne Dinge wie der Leistenbruch, lassen sich durch unsere Abstammung von Fischen erklären. Wir sind einfach nicht gut genug an den aufrechten Gang angepasst.

 

Gesundheitsbehörde rät Teenies zu mehr Sex [8]

Schon schlimm mit der Jugend heutzutage – viel zu wenig Sex, diese Rabauken. Die britische Gesundheitsbehörde empfiehlt nun einen Orgasmus pro Tag und verknüpft diese Empfehlung mit ihrer Aufklärungsarbeit über Verhütungsmittel.

 

Bakterien machen fett [9]

Neben einer genetischen Neigung zur Fettleibigkeit kann auch eine Infektion mit Mundbakterien zum Übergewicht beitragen.

 

Keine Seele, kein freier Wille, gar nichts [10]

Neurophilosoph Thomas Metzinger demoliert das dualistische Menschenbild: „Das neu entstehende Menschenbild besitzt eine ganz eigene spirituelle Tiefe. Unser bewusster Erlebnisraum ist viel größer, als die meisten von uns auch nur ahnen. Das sagt uns die Wissenschaft.“ Ist also gar nicht so schlimm.

 

Kluft zwischen Wissenschaftlern und Bevölkerung [11]

In den USA sehen sich Wissenschaftler mehrheitlich als liberal (52%), nur 9% bezeichnen sich als konservativ. Von der breiten Bevölkerung sind 20% liberal und 37% konservativ.

87% der Wissenschaftler sind von der Evolutionstheorie überzeugt,während 32 Prozent der Allgemeinbevölkerung Kreationisten sind.

 

Darwins Herrschaft [12]

Eine Rezension von Paul und Junkers „Darwin Code“. „Die Leugnung biologischer Tatsachen hat ihre Gründe und zudem einen gewissen Charme“, erfahren wir da. Soso... Trotzdem eine eher positive Rezension.

 

 

Dromedarbullen bleiben cool [13]

Männliche Dromedare kühlen ihre Körpertemperatur nachts ab, um tagsüber Kämpfe um Weibchen austragen zu können.

 

Ankündigung einer Belohnung ist auch eine Belohnung [14]

Das Belohnungszentrum von Rhesusaffen reagiert auf die Erwartung einer Belohung so wie auf die Belohnung selbst. Diese Erkenntnis wollen Forscher in der Didaktik anwenden.

 

Wie viel Affe steckt in uns? [15]

Biologen und Soziologen nähern sich allmählich an, was die Integration der Evolutionstheorie für das Menschenverständnis betrifft.

 

Tamarine können Prä- von Suffixen unterscheiden [16]

Das Sprachverständnis einer Unterart der Tamarin-Affen entspricht etwa dem von menschlichen Babies.

 

Zu wenig Sex macht Hippie-Affen gewalttätig [17]

Die Muriqui-Affen zählen neben den Bonobos zu den friedlichsten Affen. Das ändert sich, wenn die Männchen zu wenig Sex haben.

 

Menschen und andere Tiere [18]

Volker Sommer erklärt, inwiefern Menschenaffen auch Kultur haben.

 

Schimpansen lernen von Doku [19]

Schimpansen haben von einer Videodokumentation gelernt, wie sie ein Werkzeug bauen müssen.

 

 

Schimpansen lehren Werkzeugherstellung [20]

Schimpansen können nicht nur von Dokus lernen, wie man Werkzeuge herstellt, sondern auch von anderen Schimpansen.

 

Die Affen-Archäologen [21]

Archäologen graben inzwischen auch nach Werkzeugen von Affen. Sie haben bereits ein paar davon entdeckt, die mehrere tausend Jahre alt sind.

 

Die gedankliche (Er-)Schöpfung [22]

Der Bericht über einen Vortrag von Christoph Lammers über den Kreationismus in Deutschland und allgemein.

 

Darwins Kosmos [23]

Eine Rezension von Prof. Wuketis neuem Buch über die weltanschaulichen Auswirkungen der Evolutionstheorie.

 

Manipulative Katzen [24]

Katzen manipulieren uns durch ihr Jammern, welches uns an den Schrei eines hungrigen Babies erinnert. So erfüllen wir jeden ihrer Wünsche.

 

Verdammter Mist! [25]

Fluchen lindert Schmerzen. Wenn Sie sich also an der heißen Pizza verbrennen, empfiehlt sich ein herzhafter Fluch. In Restaurants dennoch zu vermeiden.

 

Über 100 000 Jahre alte Werkzeuge in Syrien gefunden [26]

Vergleichbare Werkzeuge tauchen in Europa erst viel später auf. Zudem wurde ein Riesenkamel entdeckt.

 

 

Englische Presse

 

MSS über Darwin und Humanismus [27]

Rede von Michael Schmidt-Salomon (GBS-Vorstandssprecher) über die weltanschaulichen Implikationen der Evolutionstheorie.

 

MicroRNA, eine Ursache der kambrischen Explosion [28]

MiRNA sind ein aktueller „Trend“ in der Mikrobiologie. Es handelt sich um winzige RNA-Stränge, die mit der mRNA interagieren (die mRNA liest die DNA ab und tRNA ergänzt die mRNA um die Basen, die für die Erzeugung von Aminosäuren, also Eiweißen, benötigt werden). Die miRNAs sorgen für die „Feineinstellung“ der mRNAs. Unser Körper ist schon unverschämt kompliziert.

 

Kreationisten unterwandern Geschichtsunterricht [29]

War ja klar, dass das passieren würde. Seit in Texas auch die Probleme und offenen Fragen der Evolutionstheorie gelehrt werden sollen, versuchen Fundamentalchristen, auch andere Fächer zu unterwandern. Nun wollen sie Liberale aus der Geschichte entfernen lassen und sie durch Christen ersetzen.

 

Die Evolution von echtem Altruismus [30]

Echter Altruismus bedeutet, dass man eine Leistung für andere erbringt, ohne eine Gegenleistung erwarten zu können. In diesem Artikel vom US-Skeptiker werden neue Experimente mit Affen zusammengefasst, die nahelegen, dass es einen solchen Altruismus vielleicht nur beim Menschen gibt. Bei diesem wird der echte Altruismus mit einer „Fehlzündung“ erklärt, derzufolge wir früher in kleinen Gruppen lebten, in denen alle Mitglieder miteinander verwandt waren. Wir leben nun mit unverwandten Menschen zusammen, bei denen sich echter Altruismus biologisch nicht lohnt, aber unsere evolutionären Programme laufen noch auf der alten Verwandten-Version.

 

 

Warum gibt es noch Schimpansen? [31]

Wenn wir vom Schimpansen abstammen, warum gibt es dann noch herkömmliche Schimpansen?, fragen die Kreationisten. Nun, weil wir nicht von Schimpansen abstammen, erklärt Richard Dawkins in diesem Video.

 

Zeig mir die Zwischenformen! [32]

Richard Dawkins präsentiert in diesem Video ein paar der fossilen Zwischenformen, die Kreationisten zufolge nicht existieren.

 

Warum hassen sie den Tiermenschen? [33]

P.Z. Myers ist betrübt über die generelle Abneigung von Tier-Mensch-Hybriden. Das klingt zwar nach Dr. Monroes Insel, tatsächlich spielen sich entsprechende Versuche aber nur in Petrischalen ab und dienen der Grundlagenforschung.

 

Dennett gegen die Allversöhner [34]

Daniel Dennett, einer dieser bösen „Neuen Atheisten“ (der, wie die anderen, ja im Grunde schon seit Jahrzehnten nicht an Gott glaubt), hat eine Veranstaltung der Templeton-Stiftung namens „Darwin Festival“ besucht, wo man eine Versöhnung von Glaube und Evolutionstheorie anstrebte. Dort wurde er der Existenz der „kenotischen Theologie“ gewahr. „Kenotisch“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Selbst-Entleerend“, was auch eine treffende Beschreibung für diese Theologie ist.

Jesus sei eine „spirituelle Mutation“ gewesen, eine „Spandrille“, wie man sie in der „evolutionären Christologie“ nennt. Die gesegnete Hostie ist in „Wirklichkeit“ eine Rekapitulation der eukaryotischen Revolution (Entstehung zellkernhaltiger Lebewesen). Der Schriftsteller Ian McEwan („Neuer Atheist“) fragte Dennett, ob wohl auch eine „Röntgenstrahlen-Christologie“ existiere. Der atheistische Philosoph Michael Ruse erklärte derweil, dass er persönlich den calvinistischen Gott bevorzuge. Dies fügte sich recht gut in die Absurdität der Veranstaltung ein.

 

AM