Alexander von Humboldt, Neandertaler und der Missing Link

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Über Darwin wurde schon viel mehr geschrieben, als er selbst je geschrieben hat. In unserer Presseschau, jetzt wieder regelmäßig am Donnerstag, geht es diesmal um das Schöntrinken. Außerdem: Neues über den Neandertaler, die Wahrheit über den „Missing Link“, Mythen und Missverständnisse über die Evolution, Darwin, Alexander von Humboldt und mehr...

Mensch stammt vom Affen ab

Bei n-tv [2] findet sich eine neue Einführung in das Leben Darwins und in die Evolutionstheorie. Einbezogen werden auch die drei großen Kränkungen der Menschheit (Darwins Erkenntnis, dass der Mensch ein Tier ist, war eine davon), außerdem werden einige Mythen und Missverständnisse ausgeräumt. Durchaus empfehlenswert.

Darwins revolutionäres Weltbild

Eine ebenso gelungene Einführung zum Thema findet man beim Tagesspiegel [3], diesmal allerdings mit Fokus auf das Verhältnis von Darwin und Alexander von Humboldt. Obwohl Humboldt den jungen Charles Darwin zu seiner Weltreise mit der Beagle erst motiviert hatte, verstanden sich die beiden nicht allzu gut. Letztlich löste Darwin die klassische Generation Humboldts ab, die noch ein statisches, von Gott perfekt eingerichtetes Weltbild vertrat (allerdings auch schon nicht mehr vom christlichen Gott, sondern von einem pantheistischen Gott ausging, wie man hinzufügen sollte).

Evolution ade?

Bei Telepolis [4] geht es um die These des Genetikers Daniel Jones, dass die Evolution beim Menschen nicht mehr stattfindet. Unter anderem widerspricht ihm Thomas Junker mit Verweis auf die „massive pränatale Auslese“ im Mutterleib und anhand der Partnersuche, die auch beim Menschen weitgehend natürlich ablaufe.

„Schöntrinken“ hilft der Evolution

Die Taz [5]bietet einen Test an, in dem man reale Studien zur Evolution von erfundenen unterscheiden muss. Angesichts der erstaunlichen Ergebnisse ist das gar nicht mal so einfach.

Neandertaler hatten Blutgruppe 0

Telepolis [6] berichtet ferner über neue Forschungserkenntnise rund um den Neandertaler. Er war wahrscheinlich hellhäutig, hatte rote Haare und – er konnte sprechen.

Englische Medien

24 Mythen und Missverständnisse

Der New Scientist bietet eine aufwändige und aufschlussreiche Widerlegung [7] von 24 Mythen und Missverständnissen der Evolutionstheorie an. Da der Autor Michael Le Page einige „heiße Eisen“, also innerhalb der Biowissenschaften umstrittene Themen, anpackt und für seine jeweilige Position argumentiert, ist der Artikel auch für Wissenschaftler zu empfehlen. Hervorzuheben sind vor allem seine Antwort auf die Frage, ob Gott und Evolution [8] vereinbar sind, sowie seine Position zu Darwins Meinung, dass alle vererbten Eigenschaften von Lebewesen von evolutionärem Vorteil [9] seien. Zudem bemerkenswert sind seine Argumente dafür, warum es eigentlich so wichtig ist, die Evolution zu verstehen [10].

Was für ein „Missing Link“?

Ebenfalls beim New Scientist erklärt Donald Prothero, was es mit den Missing Links [11] auf sich hat. Das sind angeblich fehlende Fossilien, welche die Veränderung einer Art zu einer anderen Arten aufzeigen. Tatsächlich sind inzwischen große Mengen davon entdeckt worden. Einige werden in Protheros Artikel näher vorgestellt.

Konkurrenz führte zum Aussterben des Neandertalers

Science Daily [12] berichtet von einer neuen Studie, laut der die Neandertaler nicht aufgrund von klimatischen Veränderungen ausgestorben sind, sondern aufgrund ihres Wettbewerbs mit den Cro-Magnon-Menschen. Die Frage, warum der Neandertaler ausgestorben ist, führt schon lange zu wissenschaftlichen Auseinandersetzungen.

AM