Wir dürfen nicht mitspielen

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Und schämen sollten wir uns, dass wir es überhaupt versucht haben. Es geht um unseren Aufruf [2], die Rezensionen und Meinungsäußerungen von Kreationisten auf Amazon.de abzuwerten. Das Problem: Die mögen das nicht.

Unsere finsteren Machenschaften werden in erschöpfender Recherchearbeit von Michael Burger nachvollzogen [3], einem der knallharten Abwerter von allem, was nach Evolution riecht. Amazon ist im Grunde nicht wichtig als Buchhändler, allerdings ist es der Ort, wo jeder vorbeischaut, wenn er Kritiken lesen möchte. Kein Wunder, dass es auch zum Tummelplatz von Ideologen geworden ist, welche die Köpfe ihrer verehrten Mitbürger vor falschen Gedanken schützen möchten, wie etwa der Evolutionstheorie.

Nun standen wir der ärgerlichen Situation gegenüber, dass Bücher über Evolution, ob nun von uns oder von anderen Autoren, nicht einfach mit sofort durchschaubaren Attacken von Kreationistenseite gesegnet wurden, sondern mit pseudo-sachlichen Kritiken, die für unbedarfte Evolutionsinteressenten abschreckend wirken konnten. Die Rezensionen von Michael Burger [4] sind dafür ein gutes Beispiel, so bemerkt man nicht unbedingt sofort, dass er ein aktiver Kreationist ist. Auch machten sich die Lehmgeformten einen großen Spaß daraus, ihre Rezensionen gegenseitig aufzuwerten, sodass diese als erste auf der jeweiligen Liste auftauchten.

Die Redaktion von Amazon hat kein Interesse oder keine Kapazitäten, um solche weltanschaulichen Attacken und Grabenkämpfe von ihrer Plattform zu verdammen, also mussten wir reagieren und nun spielen wir eben mit.

Kreationisten nix schuld

Michael Burger versucht sich herauszureden und behauptet, dass wir bösen Evoluzzer so eine schändliche Aktion hier durchführen, obwohl die Kreationisten völlig unschuldig wären: „Man versucht hier lediglich das eigene Fehlverhalten anderen unterzuschieben und es so in gewissem Sinn auch noch zu rechtfertigen“.

Jetzt hätte er nur nicht seinen Enthüllungsreport mit der Nennung von der Amazon-Nutzerin Maren [5] beginnen dürfen, die das beste Beispiel für eine ideologische Evolutionsbuch-Abwerterin ist, und es hätte ihm vielleicht sogar jemand geglaubt. Obendrein wundert er sich auch noch über diese verdächtige Abwertung seiner Rezensionen, die doch vorher von so ungewöhnlich vielen neutralen, unparteiischen Benutzern aufgewertet worden sind. Das sind schon ein paar Vorzeige-Unschuldslämmer, diese christlichen Fundamentalisten.

Burger spricht nun allen Nicht-Biologen wie Martin Neukamm die Kompetenz ab, sich qualifiziert über die Evolutionstheorie äußern zu können, was er als Informatikstudient vielleicht lieber gelassen hätte. Der Rest ist eine ellenlange Moralpredigt über unsere unfeinen Methoden. Ja, wir sind auch böse geworden. Nun können wir uns auf gleicher Ebene begegnen. Ist das eine „Manipulation des Rezensionssystems“? Hängt davon ab, was die Lehminge dort treiben.

Burgers Fazit:

„Leider muss man aber zugestehen, dass sein Aufruf angenommen wurde und die Freunde der Evolutionsbiologie das Amazon-System für dessen Umsetzung entdeckt haben.“

So ist es. Danke dafür.

Darwin-Jahr-Komitee