Und das Leben entwickelt sich doch

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Es gibt einen ersten Aids-Impfstoff, uns sträuben sich die Haare und wir erforschen Ur-Kot. Außerdem: Wir bauen ein Zerr-Gottesbild auf, stehen nicht wirklich auf unsere Eltern, suchen nach Aliens, entdecken mit John Cleese das Gottes-Gen und beobachten ein Killer-Eichhörnchen, das einen Flughund umlegt. Wird die Welt nach dieser Presseschau jemals wieder die selbe sein? Ja.

 

Wir bauen ein Zerr-Gottesbild von einem Riesen-Handwerker auf [2]

Das jedenfalls behauptet Bischof Gebhard Fürst von atheistischen Biologen und Philosophen, was wieder einmal beweist, wie unglaublich wichtig wir für die Kirche sind und dass sie ohne uns gar nicht wüsste, was sie überhaupt noch sagen soll.

„Nach christlichem Schöpfungsverständnis verlockt Gott als Schöpfer seine Schöpfung geradezu zum Entstehen neuer Möglichkeiten“, sagte der Bischof. Das ist sehr aufschlussreich, weil die katholische Kirche somit das christliche Gottesbild in die Tonne wirft und es im Gegenzug durch das deistische Gottesbild ersetzt: Ein Schöpfer, die die Welt erschaffen hat und jetzt auf einer Wolke liegt und zuschaut, wie sich die Schöpfung selber schöpft.

Stimmt, das ist viel besser. Wer braucht schon diesen alten Riesen-Handwerker, diesen christlichen Gott?

 

Aids-Impfstoff entwickelt [3]

Es gibt nun ein Impfmittel gegen HIV, allerdings funtioniert es weit schlechter als andere Impfmittel. Immerhin: Es führt zu 1/3 weniger Infektionen.

 

Sind wir heiß auf unsere Eltern? [4]

Was zunächst bescheuert klingt, ist es auch: Der Spiegel hat am 3. September darüber berichtet, dass Frauen auf Männer stehen, die ihrem Vater ähnlich sehen und Männer auf Frauen, die so aussehen wie ihre Mutter. Die Redakteure berufen sich dabei auf eine Studie, die aufgrund „schwerwiegender Fehler“ zurückgezogen wurde. Der Spiegel hat die Meldung trotzdem nicht berichtigt.

 

Warum sich uns manchmal die Haare sträuben [5]

Warum bekommen wir manchmal eine Gänsehaut? Erfahren Sie es in diesem Artikel.

 

Sind wir alleine im All? [6]

Wieder gibt es ein paar neue Experimente und Spekulationen rund um Aliens. Werden wir jemals herausfinden, ob es irgendwo da draußen intelligentes Leben gibt, vielleicht sogar auf der Erde?

 

 

Vogelschwärme als Superorganismen [7]

Vogelschwärme verwirren ihre Feinde, indem sie wie ein einziger Organismus verschiedene Formen bilden. Greifvögel kommen da nicht mit, sie müssen sich auf einen einzigen Vogel konzentrieren.

 

Himmler und die Evolution [8]

Die kreationistische Propaganda möchte uns glauben machen, dass Darwins Evolutionstheorie zu den Gaskammern der Nazis geführt habe. Sehen wir uns mal an, was Heinrich Himmlers Meinungen zur Fragen der Evolution waren:

„Die Nazis glaubten, dass in den südamerikanischen Anden einer der Orte war, wo die Urarier aus Atlantis – die Arier waren die Herren von Atlantis – hingekommen waren, um die hiesige Bevölkerung zu unterjochen und als Oberschicht zu regieren. Das war ein Beweis für die Überlegenheit dieser uralten Herrenrasse. [....] Himmler, der einen Hang zu Mythen und Mystik hatte, war von der Welteislehre begeistert. Für ihn war Hörbigers Werk der Brückenschlag zwischen germanischer Edda-Saga und der nationalsozialistischen Rassenkunde. Nicht die Evolution, sondern nur archaischer Kampf zwischen Feuer und Eis könnten eine arische Herrenrasse mit übersinnlichen Fähigkeiten hervorbringen; Arier, aus den Fernen des Universums, aus Atlantis – das waren die Vorstellungen Himmlers.“

Herrenrassen aus Atlantis, hervorgegangen aus einem Kampf zwischen Feuer und Eis – wenn das mal nicht die Hauptthese von Darwins „Entstehung der Arten“ gewesen ist...

 

Wenn Joachim Bublath ein Christ wäre [9]

Der Wissenschaftspopularisierer Joachim Bublath verwandelt sich in dieser Satire von Switch in einen christlichen Fundamentalisten. Endlich werden mal die Alternativen gelehrt.

 

Die Freuden der Kot-Forschung [10]

Anhand versteinerten Kots von ausgestorbenen Tieren, „Kotsteine“ genannt, sind Rückschlüsse auf das Verhalten der Tiere möglich. Kot ist eben wertvoller als Knochen.

 

 

Englische Presse

 

John Cleese entdeckt das Gottes-Gen [11]

Nach dem Genetiker Dean Hamer entdeckt nun auch Komiker John Cleese von Monty Python das Gen für religiösen Glauben. Außerdem hat Cleese auch ein Gen für seinen Glauben entdeckt, dass es für jedes menschliche Verhalten ein Gen gibt. Von Cleese gibt es zudem ein überzeugendes Video [12] über die wenig beachteten Vorteile des politischen Extremismus.

 

Fingertier wird ausgerottet [13]

Eine Lemurenart namens „Fingertier“ wird gerade in Madagaskar ausgerottet. Kriminelle Netzwerke verkaufen die Tiere an Restaurants. Fast alle Tiere, die in Madagaskar leben, existieren nirgendwo sonst.

 

Seltene Fledermaus taucht auf [14]

Hin und wieder taucht auch mal ein Tier wieder auf, das man für ganz oder beinahe ausgestorben hielt. Dies geschah nun mit der Bechsteinfledermaus, die in Wales wiederentdeckt wurde.

 

Eichhörnchen tötet Flughund [15]

In Tanzania hat ein Eichhörnchen einem Flughund in die Flügel gebissen und ihn getötet. Ein solches Verhalten wurde noch niemals beobachtet. Die Forscher spekulieren, ob das Eichhörnchen fälschlicherweise glaubte, sich verteidigen zu müssen. Vielleicht war es ja Flügelneid?

 

Die Buddha-Birne [16]

Ein chinesischer Farmer hat eine Birnenform gebastelt, die wachsende Birnen in Buddha-Figuren verwandelt. Künstliche Selektion?

 

Richard Dawkins bei der Late Show [17]

Dawkins war bei der amerikanischen „Late Show“, um über sein neues Evolutionsbuch zu reden. Stattdessen wurden ihm wieder Fragen über Gott gestellt. Der Moderator hat bekommen, was er wollte. „Wir brauchen Gott überhaupt nicht“, „Es gibt gewiss keinerlei Belege, dass irgendeine Art von Gott existiert“, „Der Vatikan ist eine gigantische, äußerst teure und superreiche Zeitverschwendung“ und Dawkins Antwort auf die Frage, was passiert, wenn wir sterben: „Einige von uns werden vergraben und andere werden verbrannt“. Schon komisch, dass die Leute ihn überhaupt fragen, wenn sie das nicht hören wollen.

 

AM