Die letzte Presseschau

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...ist das nicht. Aber es ist die letzte Presseschau vor der Sommerpause. Darin geht es um die Freuden und Erfolge der Stammzellenforschung, um hüpfende Gene, die Macht des Unbewussten, um Kreationismus für Liberale, drogenresistente Zebrafische, Orang-Utans und die angeblichen Vorteile von Sex ohne Kondom. Außerdem sollten wir öfter in die Sonne gehen.

 

Massenaussterben bei Parasiten [2]

Oh nein, unsere geliebten Parasiten sterben aus... Doch haltet ein! Falls spezialisierte Parasiten mit ihren Wirten aussterben, dann gewinnen nämlich die Generalisten, also Parasiten, die sich auf und in vielen Wirten heimisch fühlen. Und die sind erst so richtig gefährlich.

 

Quallen: Regenwürmer des Meeres [3]

Quallen durchpflügen den Ozean, ähnlich wie Regenwürmer in Komposthaufen.

 

Haushühner mit natürlichem Kompass [4]

Auch gewöhnliche Haushühner können sich am Magnetfeld der Erde orientieren.

 

Ersatzzähne zum Nachwachsen [5]

Mit Hilfe von Stammzellen ist es japanischen Forschern gelungen, Zähne im Kiefer von Ratten nachwachsen zu lassen. Naht das Ende der „Dritten“?

 

Wozu ist Homosexualität gut? [6]

Homosexualität hat je nach Art unterschiedliche Funktionen, welche in diesem Artikel beschrieben werden.

 

Hüpfende Gene [7]

„Transposons“ machen die Hälfte unserer Gene aus. Es handelt sich um parasitäre Gene, die überall Kopien von sich verbreiten. Allerdings könnten sie auch eine evolutionäre Funktion haben für die Entwicklung neuer Gene.

 

Überleben des Kooperativsten [8]

Die Kooperation zwischen Lebewesen kann die Fitness fördern.

 

 

Englische Presse

 

Persönliche Werte beeinflussen Satzverständnis [9]

Innerhalb von Millisekunden, bevor wir uns dessen bewusst werden, beeinflussen unsere persönlichen Werte, unsere ethischen und politischen Ansichten, das Verständnis der Sätze, die wir lesen. Umso mehr ein Grund, unsere Reaktion später kritisch zu hinterfragen.

 

Wissenschaft steckt in den Details [10]

Der Genetiker Francis Collins wurde zum Leiter des amerikanischen Gesundheitsministeriums ernannt. Der Religionskritiker Sam Harris geht kritisch darauf ein, wie Collins seinen evangelikalen Glauben öffentlich propagiert, nämlich auf Grundlage der Behauptung, dieser ginge aus unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen hervor. Außerdem befürchtet er Einschränkungen bei der Finanzierung der Neurowissenschaften, weil Collins glaubt, Gott habe den freien Willen, echten Altruismus, eine unsterbliche Seele und spirituelles Verlangen erschaffen.

 

Kreationismus für Liberale [11]

Ein neuer Begriff für den theistischen Evolutionismus. In dieser Rezension erklärt Jerry Coyne, was mit „The Evolution of God“ von Robert Wright nicht stimmt, einem Versuch, Gottes Wirken in die Evolution hineinzuinterpretieren.

 

Farbstoff heilt Rückenmarksverletzungen [12]

Ein blauer Farbstoff mindert die Auswirkungen von Rückenmarksverletzungen. Leider färbten sich die Ratten blau, an denen man das Mittel ausprobierte. Vielleicht findet man eine Möglichkeit zu verhindern, dass sich Patienten mit Rückenmarksverletzungen nach der Behandlung auch blau färben.

 

 

Die Vögel [13]

Tokyo wird gerade von einer Krähenplage heimgesucht. Sie haben das Internet der Stadt sabotiert, indem sie Glasfaserkabel durchtrennten, um sie für ihr High-Tech-Nest zu verwenden.

 

Britische Waldländer verlieren Biodiversität [14]

Britische Wälder sind immer monotoner anzusehen. Die verschiedenen Lebewesen, die sich dort einst heimisch fühlten, sind für immer verschwunden. „Als die Tiere den Wald verließen“ in der Realfilm-Fassung.

 

Orang-Utans schwingen zum Dinner [15]

„Orang-utan“ (sprich: „Urängutänn“) ist nicht nur eines der witzigsten englischen Wörter, sondern auch einer der witzigsten Affenarten. Orang-Utans schwingen sich auf besondere Weise von Baum zu Baum und können sich auch an dünnsten Ästen festhalten. Vielleicht sollte man sie doch nicht ausrotten.

 

Ist Sex ohne Kondom gut für die Gesundheit? [16]

Da freut sich B16: Einer der führenden schottischen Psychologen meint in einer Studie herausgefunden zu haben, dass Hetero-Sex ohne Kondom viel besser für die Gesundheit ist als Sex mit Kondom. Unter Verwendung der „Verhüterli“ komme es zu erhöhtem Stress, einer geringeren mentalen Gesundheit und Depressionen.

Prof. Brody sagte dazu: „Evolution ist nicht politisch korrekt, so kommt es, dass es unter einer Reihe an potenziellen sexuellen Praktiken nur eine ist, die mit besserer physischer und mentaler Gesundheit in Verbindung steht und das ist die eine Sexualpraktik, welche von der Evolution bevorzugt wurde. Das ist kein Zufall.“

Es stimmt schon, dass Evolution nicht politisch korrekt ist und in vielen Bereichen ist ihre schockierende Inkorrektheit noch gar nicht bei der Bevölkerung angekommen. Bislang ging man allerdings davon aus, dass die Evolution sozusagen „nicht bemerkt“, ob man Sex mit oder ohne Kondom hat. Schließlich sind Kondome eine relativ neue Erfindung und kein anderes Tier verwendet sie. Zudem ist die Datenlage eher dünn: Eine Studie mit 210 Personen aus Portugal, basierend auf Fragebögen (in Fragebögen erzählen die Leute tendenziell den gröbsten Unsinn). Darum ist es nicht unbedingt falsch, was Prof. Brody sagt, vielleicht weiß die natürliche Selektion ja doch irgendwie, dass wir einen Trick anwenden, aber ernsthafte Zweifel sind angebracht.

Zudem sollte man nicht vergessen, dass Sex ohne Kondom die Wahrscheinlichkeit für die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten erhöht und zudem ungewollte Schwangerschaften zur Folge haben kann.

 

 

Millionen Kinder haben zu wenig Vitamin D [17]

9% der US-Amerikaner zwischen 1 und 21 leiden unter Vitamin-D-Mangel. In Deutschland könnte es ganz ähnlich sein, auch wenn hier noch keine Daten vorliegen (soweit mir bekannt ist). Das ist insofern erstaunlich, weil gerade Vitamin D „billig zu haben“ ist. Man muss nur öfter mal an die Sonne gehen und vielleicht auf eine Stunde „Killerspiele“ am Tag verzichten (verdammt...).

 

DNA-Barcode zur Pflanzen-Identifizierung eingeführt [18]

Um Pflanzen schneller identifizieren zu können, wurden nun standardisierte Barcodes für sie eingeführt. Man muss Forschern nur noch ein Blatt von einer Art zuschicken und sie können sie schnell identifizieren. So kann man herausfinden, ob die Pflanze giftig ist, ob sie vom Aussterben bedroht ist, ob sie bereits bekannt ist und so weiter.

 

Menschlich und Delfinisch ähneln sich [19]

Wie menschliche Sprachen neigt Delfinisch dazu, dass die am häufigsten verwendeten Wörter oder Laute die kürzesten sind.

 

Malaria begann bei Affen [20]

In einer früheren Presseschau haben wir schon darüber berichtet, dass Malaria sich zuerst in Affen entwickelt haben könnte, um dann auf den Menschen überzuspringen. Dies wurde nun mit Hilfe der Genetik bewiesen.

 

Reprogrammierung von Hautzellen möglich [21]

Forscher haben nun herausgefunden, wie man körpereigene Hautzellen reprogrammieren kann. Bislang musste man Stammzellen oder Viren einsetzen, um die selben Wirkungen zu erzielen. Zahlreiche Krankheiten könnten so geheilt werden.

 

Drogenresistenter Zebrafisch hilft Forschern [22]

Die genetischen Grundlagen der Drogensucht wurden mit Hilfe eines drogenresistenten Zebrafisches enthüllt.

 

Galapagos-Schildkröte pflanzt sich fort mit 90 [23]

Die letzte Galapagos-Schildkröte ihrer Art hat sich mit zwei Weibchen einer verwandten Unterart vereinigt und Nachwuchs gezeugt. 90-jährige Männer haben da schon ihre Probleme.

AM