Neues aus dem Kreationisten-Urwald | 09.01.2009
Eine satirische Untersuchung kreationistischer Argumente
Die Kindheitstheorie, auch bekannt als die Theorie der Abstammung Erwachsener von Kindern, ist eine verdammenswerte, abscheuliche und unhaltbare Lüge. Wie kann auch nur eine einzige, denkende Person annehmen, dass alle Menschen einmal Babies waren? Erwägen Sie nur folgende Argumente:
Es gibt keinen Entwicklungsweg von Babies zu Erwachsenen, keine Zwischenformen zwischen diesen beiden Arten. Zeigen Sie mir auch nur ein einziges Baby mit dem Kopf eines Erwachsenen auf seinem Hals. Können Sie das? Nein? Nicht einmal ein bärtiges Kleinkind? Keine Erwachsenen, deren Schädelknochen noch nicht zusammengewachsen sind, von bedauerlichen Einzelfällen abgesehen? Nicht einmal ein winzigkleines neugeborenes Mädchen, dem auf einmal eine bemerkenswerte Brust wächst? Die können Sie nicht finden, weil sie nicht existieren. Es gibt nicht einmal eine einzige Zwischenform zwischen Kindern und Erwachsenen und Sie werden niemals eine entdecken, weil die Theorie einfach eine unwissenschaftliche Lüge ist.
Die Entwicklung von Kindern wurde in unserer sechsmonatigen Studie hinreichend erforscht. Wir verwendeten dafür eine Probe von 1000 Kindern und Erwachsenen verschiedenen Alters. Wir haben schlüssig bewiesen, dass, obgleich es geringe Veränderungen in Größe und Körperfett gab, sowie den Ersatz von Milchzähnen durch bleibende Zähne, jedes Lebewesen in der Studie, das am Anfang ein Kind war, am Ende des Beobachtungszeitraums nur geringfügig mehr Erwachsenenmerkmale aufwies als zu Beginn der Studie. Kinder und Erwachsene sind unterschiedliche Arten und es wird niemals hinreichend viele Veränderungen geben, um die eine in die andere zu verwandeln. Wir weisen sämtliche Belege von Langzeitstudien zurück, weil wir der Überzeugung sind, dass sich die Naturgesetze innerhalb des letzten Jahres verändert haben.
Die Behauptung, dass Menschen von Kindern abstammen, ist erniedrigend und moralisch entwürdigend. Wir haben beobachtet, wie sich Kinder verhalten. Wenn wir uns wie kleine Kinder benehmen würden, dann wären wir alle fordernd und ungeduldig und wir würden einander ständig betrügen, belügen und bestehlen. Wenn die Kindheitstheorie wahr wäre, dann gäbe es keine Moral und ohne Moral, auf die man aufbauen kann, auch keine Gesellschaft. Die Kindheit ist eine niederträchtige Lüge, die Scharlatane benutzen, um Bösartigkeiten wie öffentliche Schulen zu rechtfertigen.
Es gibt keinen Konsens über die Kindheitstheorie in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Wir sollten die Kontroverse lehren. Unsere Kinder würden von der Lehre profitieren, dass ihre Aussicht auf das Erwachsenendasein ein rein theoretischer Gedanke ist. Viele Kinder kommen aus Familien, die der Kindheitstheorie nicht beipflichten und es könnte sie verstören, würde man die Theorie als Fakt lehren.
Quelle: Ari Rahikkala, livejournal.com [2]
Frei übersetzt von Andreas Müller
Links:
[1] http://www.darwin-jahr.de/sites/darwin-jahr.de/files/story/node-162-187.png
[2] http://ari-rahikkala.livejournal.com/38536.html