Presseschau | 17.07.2010

Wir sind geschmolzen

 

Mit Kindern nimmt das Glück ab

Dies erfährt man nicht nur im kinderfeindlichen Propagandaministerium, dem Evo-Magazin, sondern auch von Soziologen wie Ruut Veenhoven (unsere Leser kennen ihn bereits aus Eine Wissenschaft des Glücks, der Beitrag über Ethik und Glücksforschung, der noch fortgesetzt werden wird). Übrigens macht eine Ehe glücklicher als das Single-Dasein, so lautet ebenfalls ein einhelliges Ergebnis der Glücksforschung – wir können ja nicht immerzu nur christliche Werte unterminieren, insbesondere dann nicht, wenn sie kompatibel sind mit hedonistischen Erwägungen. Das persönliche Einkommen trägt dagegen in reichen Ländern nur 2-3% zum persönlichen Glück bei, ist also über einer bestimmten Grenze fast vernachlässigbar.

Über Kinder sagt Veenhoven unter anderem: „Nehmen Sie das Kinderkriegen. Die Leute sind desinformiert über seine Konsequenzen, weil sie alles von Müttern wissen, die gern Grossmütter wären. Und wenn sie Freunde mit Kinder haben, sagen die ihnen auch nicht, o Gott, es ist alles so mühsam! Obwohl sie tatsächlich ein kleines Glücksopfer bringen.“

Allerdings nutzen Wohlfahrtssysteme nicht unbedingt viel: „In reichen Ländern mit annähernder Vollbeschäftigung tragen Wohlfahrtssysteme nichts statistisch Fassbares zur durchschnittlichen Glückspunktezahl bei. Island liegt im Ländervergleich vor Schweden – mit weniger als der Hälfte der Sozialausgaben.“ Allerdings: Das gilt nur für reiche Länder mit annähernder Vollbeschäftigung und der Glückspitzenreiter Dänemark hat ausgesprägte Sozialsysteme.

Wie kann man persönlich glücklicher werden? Veenhoven: „Zum Beispiel, indem Sie Ihre Gefühle genauer beobachten. So finden Sie heraus, ob Sie mögen, was Sie tun.“ Auch Freiheit ist förderlich für Glück, so sind Journalisten und Lastwagenfahrer glücklicher als andere, weil sie viel herumkommen.

Internationale Glücks-Spitze ist, wie gesagt, Dänemark, dicht gefolgt von der Schweiz mit 8,1 von 10 Punkten. „Die Schweiz steht historisch gesehen dem Paradies sehr nahe“, sagt Veenhoven sogar dazu.

 

Philosophie laut populärer Vorstellung

„Philosophie bringt dich nirgendwo hin“, glauben viele. Philosophen gelangen nicht zu gültigen Schlussfolgerungen, sie kommen nie zur Ruhe mit ihren Überlegungen und sie können keine sicheren Urteile abgeben. Der Philosoph Andrew Taggart fragt sich, woher eine solche Philosophie-Skepsis kommt. Eine Person, die dergleichen behauptet, „könnte einfach glauben, dass irgendein Durcheinander von Gefühlen, Instinkten, vergangenen Erfahrungen, Ahnungen, Ratschlägen von Freunden und Erwartungen besser geeignet wären als die Vernunft, wenn es um die Entscheidung geht, was wir tun sollen“.

Wofür ist Philosophie gut? „In ihrer besten Form fordert sie uns auf, ehrlich mit uns selbst zu sein. Sie lehrt uns, das Los, das uns zuteil wurde, genau anzusehen; den Grad zu bestimmen, zu dem wir uns und anderen geholfen oder geschadet haben; herauszufinden, was uns letzten Endes wichtig ist und, mit den einfachsten Worten, die wir uns vorstellen können, einzuschätzen, wie wir bis heute gelebt haben.“

 

Mehr über die Intelligenzdebatte

Einmal mehr zeichnet sich die „Welt“ als eine der letzten brauchbaren Zeitungen aus, in denen auch Beiträge erscheinen, die nicht die stets empörte, politische korrekte Massenmeinung widerspiegeln; egal, wie falsch und absurd sie aus wissenschaftlicher Sicht ist. Darunter dieser Beitrag über Intelligenzforschung und das schlechtere Abschneiden von muslimischen Migranten, nicht nur in Intelligenztests, sondern auch in den tatsächlichen Schulleistungen und bei den Pisa-Tests. Zahlreiche Faktoren sind für diesen Umstand verantwortlich, aber zunächst einmal ist das eine Tatsache und als solche nicht „rechts“ (Tatsachen haben keine politische Ausrichtung).

Gegen Ende des Beitrags wird auch Richard Lynn erwähnt, der umstrittenste Intelligenzforscher von allen, aber auch einer der aktivsten und einflussreichsten. Allerdings sei noch ergänzt, dass die Ernährung eine wichtige Rolle spielt für die Intelligenz: Wer unterernährt ist, schneidet bei den Tests schlechter ab. Das hat allerdings nichts zu tun mit Öko-Food oder dergleichen Dingen (außerdem schneidet Öko-Food in Tests entweder genauso gut ab wie „normales“ Essen oder sogar schlechter), vielmehr geht es um die Grundversorgung durch Lebensmittel, die etwa in Afrika nicht durchgehend gesichert ist. Auch medizinische Versorgung, etc. spielen eine Rolle. Aber es stimmt ebenso, was in dem Artikel behauptet wird: Genetische Faktoren sind ein wichtiges Element bei der Aussattung mit Intelligenz. Auch ist es zutreffend, dass das Bruttoinlandsprodukt eng mit der Durchschnittsintelligenz der Bevölkerung eines Landes verknüpft ist. Trotzdem: In diesem Bereich herrscht noch viel Unklarheit und man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen und womöglich Korrelation mit Kausalität verwechseln. Ebensowenig sollte man jedoch nicht einfach Tatsachen leugnen, die einem nicht passen.

Über den Rechts-Vorwurf sagt der deutsche Intelligenzforscher Volkmar Weiss: „Hitler war gegen Intelligenztests, die er nur als "jüdische Tests" bezeichnete, weil die Juden dabei stets so gut abschnitten.“ Ebenso schneiden Ostasiaten sehr gut bei diesen Tests ab, besser als Europäer und Amerikaner, die nur im Mittelfeld liegen. Warum sollte ein Rassist andere „Rassen“ als überlegen darstellen wollen?