Soziologie | 06.11.2010

Warum haben Gläubige mehr Kinder?

 

Religiosität ist nicht der Grund

Aber – und das ist der entscheidende Teil – es gab bei jenen, die einen traditionellen Lebensweg gingen, keinen Zusammenhang zwischen der Stärke des religiösen Glaubens oder der Häufigkeit des Kirchgangs mit der Kinderzahl, die sie hatten.

Genau dasselbe war für jene zu beobachten, die einen modernen Lebensweg verfolgten. Dieser war zwar beliebter unter nicht-religiösen Frauen, aber religiöse Frauen, die dieser Lebenskurve zuzuordnen waren, hatten nicht mehr Kinder als die nicht-religiösen.

Es gab auch keinen Unterschied zwischen Religiösen und Nicht-Religiösen, was die Wahrscheinlichkeit angeht, Single und kinderlos zu bleiben.

Berghammer schließt daraus, dass der entscheidende Faktor zur Bestimmung der Fertilität die Wahl der Lebenskurve ist. Sobald diese gewählt wurde, hat Religiosität keinen weiteren Effekt auf die Fertilität.

Dies erklärt, warum religiöse Österreicher mehr Kinder haben. Es liegt daran, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit die traditionellen Rollen spielen, in denen Frauen Kinderaufzucht über Unabhängigkeit stellen.